Allerheiligen ist die Zeit des Totengedenkens- und gleichzeitig eine Belastung für viele Hinterbliebene. Was raten Sie beim Umgang mit Trauer?
Trauerarbeit braucht Zeit und Rituale. Das sind aber zwei Elemente, die in der modernen Welt kaum noch Platz finden. Wer trauert, muss über seinen Schmerz offen sprechen können. Da der Tod ein Tabuthema ist und auch die sozialen und familiären Netze dünner werden, haben die Betroffenen vielfach keine andere Möglichkeit, als still zu leiden.
Sie betonen, wie wichtig solche Rituale wie ein gemeinsamer Leichenschmaus oder der traditionelle Friedhofsbesuch zu Allerheiligen sind.
Solche Bräuche, die beispielsweise an christlichen Feiertagen praktiziert werden, stellen neben dem Begräbnis ein wichtiges Ventil für die Trauer dar. Zu Allerheiligen und Allerseelen am Friedhof gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken, hilft dabei, sich zu verabschieden und die Vergänglichkeit zu akzeptieren.
Was kann man selbst tun, um Trauernden nach einem Unglück zu helfen?
Zuhören, mit dem Betroffenen sprechen und das auch über lange Zeit. Geduld haben ist das Wichtigste - und sich nicht in Floskeln wie „die Zeit heilt alle Wunden“ zu flüchten.
Mussten Sie selbst schon um jemanden trauern?
Zum Glück noch nicht. Aber es gab schwere Zeiten, als ein Familienmitglied schwer krank und dem Tod nahe war.
Foto: Gespag
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