"Finger weg von den Palmkätzchen, das ist die erste Nahrung für die Bienen!" Das wissen vor allem die älteren Steirer noch und geben das an die jüngeren weiter. Die Bienen haben es ohnehin schwer genug: Der Winter bescherte ihnen durch "Altlasten" in der Steiermark Ausfälle bis zu 20 Prozent; jetzt gehören sie aufgefüttert.
Wir haben in unserem Bundesland 60.000 Bienenvölker, in der "stärksten" Zeit, dem Sommer, sind sie mit jeweils 40.000 fleißigen Tierchen besiedelt. Der Winter, so kalt wie er war, hat ihnen gut getan: "Weil sie dann wirklich ruhen, der Stoffwechsel runterfährt, sie damit nicht zuviel Kraft verbrauchen", erklärt Maximilian Marek, der Präsident der steirischen Erwerbsimker. Und: "Damit ist auch eine Brut ausgefallen." Und das wiederum hat der Varroa-Milbe massiv geschadet, der größte Schädling für unsere Bienen nährt sich nämlich von der Brut!
Dennoch lagen die Ausfälle mit 20 Prozent, das sind 100 Millionen (!), über dem sonstigen Schnitt von 10 bis 15 Prozent; was Marek mit "Altlasten" erklärt: "Die vorigen Winter waren zu warm, damit hat sich eben die Varroa-Milbe stark vermehrt. Die Auswirkungen spüren wir heute noch."
Die Imker haben darauf auch das Strategiepapier 2017 abgestimmt, das in den Brutrhythmus eingreift, um die Varroa-Milbe empfindlich zu dezimieren.
Finger weg von den Palmkatzerl!
Wie der Honig heuer wird, lässt sich erst sagen, wenn die Knospen sprießen, Löwenzahn, Kirsch- und Obstblüten sind Lieferanten für den ersten Honig. Marek: "Jetzt ist wichtig, dass die Brut bestens ernährt wird, damit starke, robuste Bienen entstehen." Und dafür sind die Palmkatzerl, in Folge Schneeglöckerl und -rosen so wichtig.
Christa Blümel, Kronen Zeitung
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