Nachfrage ist groß

Immer mehr Martinigansln kommen aus der Steiermark

Tierecke
07.11.2016 09:54

Auch wenn sie sich sonst gerne abheben wollen - dieser Tage gleichen die steirischen Wirte ihre Speisekarten an: Rund um Martini am 11. November steht allerorts Ganslessen auf dem Programm. Immer mehr Gänse wachsen - unter vorbildlichen Bedingungen - in der Steiermark auf. Doch die Nachfrage ist nach wie vor viel größer.

"Ich habe bei anderen Betrieben gesehen, was für ein wunderbares Bild die Gänse auf der Wiese abgeben. Da es beim Hof meiner Eltern viele Flächen gibt, hatte ich heuer selbst 20 Gänse", erzählt Tierärztin Tanja Kreiner aus St. Peter am Ottersbach. Am Allerheiligentag hat sie das letzte Tier verkauft - "alle an Menschen aus der Region".

"Weltweit höchste Standards"
Im kommenden Jahr will Kreiner gemeinsam mit ihrem Bruder wieder Gänse aufziehen. Sie ist ein Beispiel für das stetige Wachstum des steirischen Projekts Weidegans. "Wir haben im Jahr 2010 mit zehn Betrieben begonnen", erzählt Obfrau Margit Fritz aus Fernitz-Mellach. Mittlerweile sind es 40 Betriebe, pro Jahr wachsen etwa 5000 Gänse bei ihnen auf; damit ist die Steiermark bereits die Nummer zwei hinter Oberösterreich - "und das mit den weltweit höchsten Standards", wie Anton Koller von der Landwirtschaftskammer betont.

Tiere leben fast ausschließlich auf der Weide
Die Tiere verbringen den Großteil ihres Lebens auf der Weide, haben mindestens 1000 Quadratmeter Auslauf, bekommen nur wenig Getreide zugefüttert und werden nach einem halben Jahr geschlachtet. Zum Vergleich: Bei Massenproduktion etwa in Ungarn oder Frankreich ist das bereits nach zwölf Wochen der Fall. Eine Vier-Kilo-Gans aus dem Ausland kostet daher oft nur um die 30 Euro (steirische Gans ab 45 Euro), "dafür ist unser Fleisch viel kompakter, es bleibt etwa 40 Prozent mehr Braten", sagt Koller.

Nachfrage noch viel zu groß für Österreich
Das Problem allerdings: Die Nachfrage kann derzeit nur zu etwas mehr als einem Viertel mit österreichischem Fleisch bedient werden. Neue Betriebe werden daher mit offenen Armen empfangen. Gerade in der Süd-, West- und Obersteiermark gibt es noch viel Potenzial. "Wir wollen aber behutsam wachsen", betont Koller.

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