Sie grasen telefonisch Regionen ab wie Heuschreckenschwärme grüne Felder: So genannte Telefonkeiler verärgern seit Jahren mit Werbeanrufen Tausende Tiroler. Und sie bedienen sich dabei immer öfter eines fiesen Tricks: Sie fälschen Nummern um Vertrauen zu erschleichen.
"Innerhalb einer Woche wurde ich sieben Mal von unterschiedlichen Rufnummern angerufen, die mir irgendetwas aufs Aug drücken wollen. Es ist nervtötend", ist eine Innsbruckerin von ständigen Werbeanrufen erbost. "Ich habe am Telefon mehrmals gesagt, dass sie mich endlich in Ruhe lassen sollen. Aber es klingelte ununterbrochen weiter."
Auffallend sind stets die schlechten Deutsch-Kenntnisse der Anrufer, obwohl die Rufnummern offenbar aus Österreich stammen. Doch damit wollen ausländische Telefonverkaufsfirmen lediglich Vertrauen erschleichen und bedienen sich eines üblen Tricks, der in der Fachsprache Spoofing (englisch für Manipulation) genannt wird. Technisch ist es heutzutage nämlich fast jedem möglich, seine eigene Nummer durch eine nicht existente zu vertauschen.
Die AK Tirol meldete einen ähnlichen Fall unlängst beim Fernmeldebüro und informierte den Telefonanbieter, dass mit seinen Rufnummern Schindluder betrieben wird. Die Stellungnahme war äußerst unbefriedigend. "Es wurde nur darauf verwiesen, dass die angezeigten Nummern nicht existieren und die Anzeige grundsätzlich gefälscht werden kann", heißt es von Seiten der AK.
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