Kinder würden von der westlichen Gesellschaft abgeschottet, Trägervereine hätten salafistische (also radikale) Tendenzen usw.: Eine Studie über die etwa 150 islamisch geführten Kindergärten in Wien deckte unlängst schwere Mängel auf und lässt alle Alarmglocken schrillen. Die "Krone" hat ja ausführlich berichtet (siehe Faksimile unten).
Wiener Modell keine Option für Graz
Wie sieht es in Graz aus? Hier wird derzeit kein einziger Kindergarten von einem islamischen Verein organisiert. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende unternehmen, damit das auch so bleibt und es keine Islam-Kindergärten hier in Graz gibt. Das Wiener Modell, wo islamische Vereine Kinderbetreuungseinrichtungen betreiben, ist für mich keine Option", so der Grazer Bildungs- und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (VP).
Graz setzt seit Jahren bei Privatkindergärten auf folgendes Modell: Eine Institution stellt die Räumlichkeiten für den Kindergarten zur Verfügung, betrieben wird er dann jedoch von einem etablierten Träger (WIKI, GiP, Volkshilfe, Kinderfreunde).
Ein Kindergarten in Moschee ist geplant
Nun ist in der neuen Großmoschee in der Grazer Laubgasse, die sich gerade in Bau befindet (siehe Foto rechts), mittelfristig auch eine Kinderbetreuungseinrichtung geplant. Hohensinner: "Ich habe mit den Verantwortlichen Gespräche geführt. Mir wurde zugesichert, dass der Kindergarten nicht selbst, sondern durch einen etablierten Betreiber geführt werden soll. Das ist für mich auch der einzige gangbare Weg, wie Integration funktionieren kann!"
Rechtlich gibt es jedoch kaum eine Handhabe
Sollten die Bosniaken, die die Moschee bauen, oder andere islamische Vereine freilich auf einen eigenen islamischen Kindergarten beharren, wäre dieser rechtlich kaum zu verhindern - aufgrund des Gleichheitsgrundsatzes. Es gibt nämlich auch katholische Kindergärten.
Die einzige Handhabe, die die Stadt derzeit hätte, wäre einen islamischen Kindergarten nichts ins Tarifmodell zu übernehmen. Das heißt: Für die Eltern gäbe es dann keine Kostenzuschüsse von der öffentlichen Hand. Mehr ist ohne Gesetzesänderung nicht möglich.
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