Seit der Bekanntgabe der Zielpunkt-Pleite am Mittwoch brodelt die Gerüchteküche, zumal die Supermarktkette die wichtigste Vertriebsschiene von Schirnhofer ist. Nun ist die Insolvenz fix, Aktiva von 8 Millionen Euro stehen 29 Millionen Euro Passiva gegenüber. Fest steht, dass 70 von 287 Mitarbeitern beim AMS vorsorglich zur Kündigung angemeldet wurden. "Insgesamt ist es für die Betroffenen sehr hart, kurz vor Weihnachten vom Verlust ihres Arbeitsplatzes zu erfahren", bedauert der Grazer AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Geschäftsführer Karl Schirnhofer strebt eine Lösung ohne Eigenverwaltung und natürlich eine - redimensionierte - Fortführung seiner Firma an.
"Tieftraurig" über die aktuellen Entwicklungen zeigt sich der steirische ÖGB-Chef Horst Schachner, der Schirnhofer stets als "super Arbeitgeber" erlebt hat: "Weil andere Konzerne eine Marktbereinigung betreiben, werden auch solche Unternehmer mitgerissen!"
Bauern betroffen
Betroffen von den Turbulenzen ist auch die bekannte Qualitäts-Rindfleischmarke "Almo": Bis zu 3500 Ochsen werden von den Almo-Bauern pro Jahr an Schirnhofer geliefert. Obmann Johann Pessl zeigt sich "zuversichtlich, dass die Partnerschaft weitergeht": "Die Nachfrage nach unserem Produkt ist im In- und Ausland ungebrochen!" Dennoch: Ware gibt es jetzt nur noch gegen Vorauskassa.
Viel Arbeit wartet jedenfalls auf die Kreditschützer Rene Jonke (KSV1870) und Franz Blantz (AKV); nach ihren Informationen habe kein weiterer steirischer Lieferant eine so große Abhängigkeit von Zielpunkt.
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