Altaussee

Hochspannung vor der Bond-Premiere

James Bond gleitet mit einer Plätte über den Altausseersee, stapft durch den Schnee auf das verlassen wirkende Jagdhaus zu. Alles ist düster. In den bisherigen „Spectre“-Filmvorschauen und auch im Video zum Titellied von Sam Smith wird Altaussee prominent ins Bild gerückt. Endgültig gelüftet wird das Geheimnis am Montag bei der Weltpremiere in London.

Der Geheimagent Ihrer Majestät wäre stolz: Bereits ein Jahr vor den Dreharbeiten, im Februar 2014, war das Filmteam in Altaussee und erkor die Seewiese mit dem Jagdhaus als Drehort aus. "Mindestens zweimal im Monat waren sie danach bei uns. Es gab auch ein paar Umgestaltungen, die aber eigentlich keinem aufgefallen sind", erzählt Paul König vom Jagdhaus. Da es im Inneren zu wenig Platz für alle Kameras gab, wurden einige der Räume im Londoner Studio nachgebaut…

Feuerwehr den ganzen Tag im Einsatz
"Top secret" war also das Motto: im Vorfeld und erst recht bei den hermetisch abgeschirmten Dreharbeiten. Im Großeinsatz stand die filmerfahrene Freiwillige Feuerwehr Altaussee. Sie war etwa für die Schneeräumung, den Bau eines Stegs und die Transportlogistik zuständig: Mit 15 Booten wurden Technik und Personal zur abgelegenen Seewiese gebracht. "Um 5 Uhr früh ging es los, bis 23 Uhr sind wir gefahren. Alles war genau geplant, es gab keine Leerfahrten", erzählt Werner Fischer von der Feuerwehr. Die Bootsanhänger wurden in der Tiefgarage des damals noch nicht fertigen Androsch-Hotels verstaut.

Nicht die einzige Zweckentfremdung in diesen aufregenden Jännertagen: Das Solarschiff auf dem Altausseersee fungierte als Regieplatz für Sam Mendes. Von hier aus koordinierte er unter anderem den Einsatz von vier Hubschraubern!

"Berigln" sorgten für kurzes Chaos
Professionell bis in das kleinste Detail, streng, aber sehr freundlich und pakttreu wird das 320-köpfige Filmteam von allen Beteiligten beschrieben. Nur einmal verloren die Briten beinahe ihre Fassung. Am 5. Jänner näherten sich einige Altausseer dem Hotel Seevilla, wo Daniel Craig nächtigte. Verkleidet waren sie als "Berigln", als mystische Figuren der Region. Aber mit finsteren Zeitgenossen ist Bond ja gut vertraut…