Kunstraub
Museumsraub während Karneval in Rio de Janeiro
Die vier Einbrecher drangen den Angaben zufolge mit Maschinengewehren und einer Handgranate bewaffnet in das Museum ein. Zwei Wachmänner seien brutal niedergeschlagen worden. Außerdem seien auch mindestens fünf Touristen aus Australien und Neuseeland überwältigt worden. Die Räuber zwangen die Angestellten nach Angaben der Direktorin, das Alarmsystem und die Überwachungskameras auszuschalten. Anschließend seien sie im Trubel der Karnevalsparade, die am Museum in Rios Künstlerviertel Santa Teresa vorbeizog, verschwunden.
Gezielt die besten Stücke herausgepickt
Bei den geraubten Bildern handele es sich um "Der Tanz" von Picasso, "Le Jardin du Luxembourg" von Matisse, "Die zwei Balkone" von Dali und ein Seestück von Monet. Außerdem sei eine sehr seltene Ausgabe des Buchs "Stiere" von Picasso entwendet worden. "Die Diebe waren Kenner. Sie haben gezielt die besten Stücke unseres Museums herausgepickt", sagte Museumsdirektorin Vera de Alencar. Man müsse unbedingt verhindern, dass die Bande mit den Kunstwerken das Land verlasse.
Die Werke seien international derart bekannt, dass es den Verbrechen äußerst schwer fallen dürfte, die Bilder an Sammler zu verkaufen. "Das Dali-Bild zum Beispiel ist das einzige des Künstlers in einer öffentlichen Sammlung Lateinamerikas. Wir schicken es immer für Sonderausstellungen um die halbe Welt", meint de Alencar.
Bilder nur schwer zu verkaufen
Kunstkenner Osorio tippt auf eine Aktion von so genannten "Kunst- Entführern". "Die Bilder kann man nur schwer verkaufen. Entweder war das ein Verrückter mit tollem Kunstgeschmack oder aber, und daran glaube ich fest, eine Gruppe von Entführern, die schon bald ein Lösegeld für die Bilder fordern werden."
Kulturminister Gilberto Gil und Justizminister Marcio Thomas Bastos hätten die Bundespolizei landesweit in höchste Alarmbereitschaft versetzt, berichteten Medien. Die Behörden vermuteten, dass eine internationale Kunsträuberbande hinter der Aktion steckte.
Das Museum Chacara do Ceu befindet sich im früheren Haus des Unternehmers und Mäzens Raymundo Ottoni de Castro Maya (1894-1968). Das Haus wird seit 23 Jahren vom Kulturministerium in Brasilia verwaltet. Der letzte Kunstraub im Museum geschah 1980.
Foto: Symbolbild
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