100-Tonnen-Koloss

Größter Urzeit-Hai starb vor 2,6 Mio. Jahren aus

Wissenschaft
28.10.2014 15:18
Der Carcharocles megalodon (Bild), der größte Hai, der je auf der Erde gelebt hat, ist vor etwa 2,6 Millionen Jahren ausgestorben. Das hat nun eine neue Fossilienanalyse eines Schweizer Forschers und seiner US-Kollegin gezeigt. Mit bis zu 18 Metern Länge war das gewaltige Tier der Herr der Weltmeere.

Vom Mittleren Miozän bis zum Pliozän, rund zehn Millionen Jahre lang, beherrschte Carcharocles megalodon die Ozeane. Das Tier war ein Topräuber, der sich sogar von Walen ernährte, wie man von Zahnspuren auf den Knochen großer Wale weiß. Die größten Exemplare werden auf 18 Meter Länge und 100 Tonnen Gewicht geschätzt. Zum Vergleich: Ein Weißer Hai erreicht etwa acht, ein Walhai 14 Meter.

Wegen ihres Knorpelskeletts erhalten sich Hai-Fossilien schlecht - bis auf die Zähne, die beim Megalodon bis zu 16 Zentimeter groß waren. Trotz ihrer Popularität sei erstaunlich wenig über ihr Aussterben bekannt, schreiben Christopher Clements von der Universität Zürich und Catalina Pimiento von der University of Florida im Fachjournal "PLOS One".

Vor gut 2,6 Millionen Jahren ausgestorben
Die beiden Forscher haben die neuesten Daten aus der Fachliteratur sowie Fossilien in wissenschaftlichen Sammlungen neu analysiert. Mit einer mathematischen Modellierungsmethode haben sie die Zeit abgeschätzt, als Megalodon ausstarb - nämlich vor gut 2,6 Millionen Jahren.

Dabei zeigte sich, dass zeitgleich mit seinem Aussterben die großen Bartenwale, die mit Reusen aus Horn das Meerwasser filtrieren und heute die größten Tiere auf der Erde sind, ihre heutige Form und enorme Größe entwickeln konnten. "Unsere Schätzung des Aussterbens von Megalodon gibt einen Hinweis darauf, was es bedeutet, einen Topräuber aus einem Ökosystem zu entfernen", schreiben die Autoren.

Dies liefere eine historische Perspektive für den Schutz heutiger Ökosysteme. Der Befund dürfte außerdem auch Gerüchte widerlegen, dass der Megalodon noch am Leben sein könnte, wie es unlängst eine Dokumentation eines US-Fernsehsenders nahelegte. Die filmischen "Beweise" stellten sich später als gefälscht heraus.

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