Zunächst sollten Sie sich überlegen, wofür Sie eine Kreditkarte brauchen bzw. wie es generell um Ihren Versicherungsschutz bestellt ist. Die typischen Kreditkartenversicherungen beinhalten Bausteine aus den Bereichen Reisegepäcks- bzw. Reiseversicherung, diverse Rückhol- und Abschleppservices, wie sie auch Pannendienste anbieten, Behandlungskosten und Unfallversicherungen sowie Privathaftpflicht- Deckung. Manche Karten beinhalten auch Reise-Stornoversicherungen.
Weiters gibt es Extrabausteine wie etwa Aufsperrdienste oder Versicherungsschutz für Einkäufe innerhalb einer bestimmten Frist ab Kaufdatum oder Flugmeilen-Sammelprogramme, Rabatte bei diversen Mitgliedschaftsgebühren etc. Klarerweise sind die Karten umso teurer, je umfangreicher unter anderem das Versicherungspaket ist. Überlegen Sie daher, welchen Versicherungsumfang Sie wirklich brauchen, damit Sie nicht unnötig viel zahlen.
Subsidiarität
Unabhängig davon, welche Leistungen in der Kreditkartenversicherung grundsätzlich abgedeckt sind, gilt das Subsidiaritätsprinzip. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Tatsache, dass die Kreditkartenversicherung nur dann die volle Leistung aus einem versicherten Baustein übernimmt, wenn keine andere Versicherung dafür zuständig ist. Das bedeutet, haben Sie beispielsweise eine Privathaftpflichtversicherung im Rahmen Ihrer Haushaltsversicherung abgeschlossen, wird der Schaden zwischen der Reiseversicherung und der Haushaltsversicherung geteilt. Dasselbe gilt für Leistungen, die üblicherweise von Pannendiensten übernommen werden oder andere eigenständige Versicherungslösungen bzw. Schadenersatzansprüche, aus denen Sie die gewünschte Leistung bekommen können. Sie bekommen daher - in den meisten enthaltenen Deckungen - keine Mehrfachleistungen (Stichwort: Bereicherungsverbot), sondern können nur die Schadensumme auf mehrere Gesellschaften aufteilen.
Sind Sie daher rundherum bereits gut abgesichert und schließen für gebuchte Urlaube grundsätzlich eine eigene Reiseversicherung ab, ist eine Kreditkartenversicherung für Sie eher nicht notwendig und Sie steigen mit einer Karte, die auf die Zahlungsfunktion beschränkt ist, günstiger aus.
Spontanurlaube
Wenn Sie allerdings immer wieder im Ausland unterwegs sind, Kurzurlaube machen und dafür nicht immer eine eigene Reiseversicherung abschließen, kann sich dieser Zusatz bei der Kreditkarte für Sie rentieren. Denn so haben Sie eine gute Basisabsicherung, die je nach Ausgestaltung sogar Stornogebühren übernimmt.
Stolperfallen
Damit Sie auch wirklich Leistungen aus der Kreditkartenversicherung bekommen, ist es hilfreich, sich die beiliegenden Broschüren aufmerksam durchzulesen, damit Sie eventuelle Einschränkungen kennen. So ist beispielsweise bei den meisten Karten wichtig, dass sie auch regelmäßig verwendet werden, damit der Versicherungsschutz aufrecht ist. Üblicherweise sind das Intervalle von zwei bis drei Monaten vor Schadensantritt, in denen zumindest einmal mit der Karte bezahlt oder behoben werden musste. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob eine Reise nur dann versichert ist, wenn sie mit der Karte gebucht wurde.
Auch ist wichtig, dass Sie sich um die entsprechenden Schadensnachweise kümmern: polizeiliche Anzeigebestätigungen, Bestätigungen über Flug- bzw. Gepäckverspätungen, Fotobeweise, Rechnungen – am besten, Sie sammeln alles, was mit dem Schaden in Verbindung steht. Denn je vollständiger die Dokumentation ist, desto schneller kommen Sie zu Ihrem Geld.
Weiters sollten Sie darauf achten, für wen der Versicherungsschutz gilt: nur für Sie als Karteninhaber oder auch für Ihre Familie, die mit Ihnen in einem Haushalt lebt? Beachten Sie auch, dass manchmal je nach Leistungsbereich unterschieden wird – die Leistungen für Reisegepäck können für die Familie gelten, die Behandlungskosten sind aber nur für den Karteninhaber gedeckt. Dann müssen Sie jedenfalls eine eigenständige Lösung für die gesamte Familie abschließen oder sicherstellen, dass die gewünschten Leistungen z.B. über eine Clubmitgliedschaft bei einem Automobilclub abgedeckt sind.
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