Mit einer ganz besonderen Spende lindert der Rotary Club Mödling das Leid der Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten. Ein Spezialfahrzeug wird direkt hinter der Front die Opfer von Granaten- und Drohnenangriffen versorgen.
Sirenen heulen, Menschen flüchten in Luftschutzkeller, Raketen schlagen ein – Alltag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Direkt hinter den Frontlinien ist die Lage aber noch schlimmer, meist jegliche Infrastruktur zerstört. Opfer des russischen Angriffskrieges finden hier kaum medizinische Versorgung. Bisher. Denn dank der außergewöhnlichen Spende des Rotary Clubs Mödling ist ab jetzt auch direkt hinter den Kampfgebieten professionelle Erste Hilfe möglich.
OP-Truck in Ukraine überstellt
Über Initiative von Dr. Franz Xaver Roithinger, Primar am Krankenhaus Wiener Neustadt, haben die Mödlinger Rotarier den Bau eines mobilen OP-Saales für die Ukraine auf die Beine gestellt. In knapp zwei Jahren wurde das Projekt, das Roithinger als damaliger Club-Präsident gestartet hatte, umgesetzt. Kürzlich wurde das Spezialfahrzeug in die Ukraine überstellt – und in den kommenden Tagen soll es bereits in den Regionen um Charkiw und Cherson zum Einsatz kommen.
„Ich wollte etwas Nachhaltiges initiieren, das auch mit meinem Beruf zu tun hat“, schildert Primar Roithinger. Kollegin Dr. Lyudmyla Tokarska, sie ist Ärztin im Wiener Neustädter Spital und stammt aus der Ukraine, gab mit den Anstoß zu dem Projekt. Und das wurde mit „rotarischer“ Sorgfalt durchorganisiert.
Um die Weihnachtsfeiertage herum wird unser mobiler Operationssaal in der Ukraine erstmals im Einsatz sein.
Primar Franz Xaver Roithinger, Initiator der Hilfsaktion
Sachleistungen statt Bargeld
„Bald war klar, es sollte sich um einen unauffälligen Transporter mit Spezialaufbau handeln“, so der für die Finanzen zuständige Peter Prischl . Dann wurde eine Firma für solche Aufbauten gefunden – Sitz in Dubai, Fertigung in Ankara. Daneben lief die Finanzierung auf Hochtouren, mehr als 50.000 Euro stellten die Mödlinger Rotarier auf. Unterstützung gab es von Rotary International sowie befreundeten Clubs – 115.000 Euro kamen insgesamt zusammen. „Uns war wichtig, dass nur Sachleistungen in die Ukraine gehen, kein Bargeld“, erklärt der aktuelle Club-Präsident Matthias Schiffer. Und dass der Betrieb des OP-Saales durch eine NGO vor Ort vertraglich genau geregelt ist. Zwei Jahre lang werden die Mödlinger Rotarier den Einsatz des gespendeten OP-Trucks – vor allem bei der Wundversorgung ziviler Opfer hinter der Front – mittels Monitoring genau im Auge behalten.
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