Zeugen mit Todesangst

Brutalo-Szenen auf Autobahn: Hooligans in U-Haft

Steiermark
22.12.2025 08:00

Wahnsinns-Szenen spielten sich, wie berichtet, am 6. November auf der Pyhrnautobahn (A9) bei Kalsdorf südlich von Graz ab: High-Risk-Fans des polnischen Erstliga-Fußballclubs Legia Warschau sorgten für ein Verkehrschaos, indem sie die Autobahn blockierten und zwei Männer ausraubten. Nun sind weitere Details bekannt geworden.

Im Konvoi von rund 50 großteils Kleinbussen fuhren sie zuvor über die Grenze. Der Frust dürfte groß gewesen sein, nachdem ihr Verein im Europa-Conference-League-Match gegen den slowenischen Vertreter Celje 1:2 verloren hatte.

Als einige einen Kleinwagen mit Zagreber Kennzeichen sahen, gingen die Wogen hoch: In der Annahme, es könnte sich um die verhassten „Bad Blue Boys“ (eine Hooligan-Gruppierung von Dinamo Zagreb) handeln, rasten sie am Pkw vorbei und blockierten ihn. Dann droschen die teils Maskierten mit ihren Waffen – Gewindestangen, Axtstielen, Teleskopstahlruten – auf die beiden Insassen ein.

Schwer bewaffnet und maskiert waren die Hooligans unterwegs. Einer der kroatischen Insassen ...
Schwer bewaffnet und maskiert waren die Hooligans unterwegs. Einer der kroatischen Insassen wurde schwer verletzt, auch den Pkw schlugen sie kurz und klein.(Bild: Krone KREATIV/LPD Steiermark)

Unschuldige Opfer stehen vor dem Nichts
Ein Kroate wurde sogar schwer verletzt. Dabei haben die beiden mit Fußball absolut nichts zu tun. Das Auto ist ein Totalschaden und war nur ausgeborgt – sie wollten nach Deutschland fahren, um ein neues zu kaufen. Doch auch das Geld wurde ihnen geraubt! „Die beiden Männer stehen vor dem Nichts“, sagt ein erhebender Beamter von der Raubgruppe des Landeskriminalamts Steiermark.

Sichergestelltes Material wie Sturmhauben und Zahnschutz
Sichergestelltes Material wie Sturmhauben und Zahnschutz(Bild: LPD Steiermark)

Bei der Raststation Arnwiesen war für zumindest 20 Hooligans – der jüngste ist erst 14, der älteste über 60 – Schluss, sie wurden von der Polizei festgenommen. Acht von ihnen sitzen noch in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Die Polizeiarbeit gestaltete sich schwierig. „Foto- und Videomaterial gibt es nicht, denn die Zeugen im entstandenen Stau litten Todesängste ob der Brutalität, die sich vor ihren Augen abgespielt hat“, sagt der Beamte. Die Ermittlungen laufen weiter.

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