„Reingeschwindelt“

Leo als Mädchen: Verlag trickste mit Gendertext

Steiermark
19.12.2025 18:30

Ein Bub will plötzlich ein Mädchen sein, Kleider tragen und Jennifer heißen: Die Leo-Geschichte in Schulbüchern sorgte für Wirbel. Nun steht fest: Die Passagen wurden „reingeschwindelt“!

Der von der „Krone“ enthüllte Fall hatte in ganz Österreich hohe Wellen geschlagen – und eine Polit-Diskussion über Sinn und Unsinn von gendergerechtem Unterricht ausgelöst: In einem im ganzen Land verteilten Übungsbuch für Volksschüler wird die Geschichte von Leo erzählt, der plötzlich kein Bub mehr sein will: „Ich bin jetzt ein Mädchen!“ Und dafür muss er prompt auch seinen Kleiderschrank neu bestücken: „Ich habe kein einziges Kleid, nicht einmal einen Rock.“ Weg müssen aber nicht nur die Knabenhosen, sondern auch gleich der männliche Vorname: „Leo heiße ich nicht mehr.“ Stattdessen – Jennifer. Die Oma findet das „lieb“, der Opa wundert sich über den „Mädchennamen“.

Zahlreichen Eltern stießen die Passagen sauer auf. „Wir sind der Meinung, dass ein derart komplexes und sensibles Thema in diesem Alter nicht als Pflichtlektüre geeignet ist“, protestierte etwa eine Mutter aus Niederösterreich. Der steirische Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) wiederum wandte sich direkt ans Bildungsministerium, um zu eruieren, wer für die Freigabe des umstrittenen Textes, der auch in steirischen Volksschulen verteilt wurde, verantwortlich ist.

Das steirische Bildungsressort ließ prüfen, wie es zur Freigabe kam. Bloß: Die gab es nicht. Das ...
Das steirische Bildungsressort ließ prüfen, wie es zur Freigabe kam. Bloß: Die gab es nicht. Das Ministerium wurde „ausgetrickst“.(Bild: zVg)

Verlag tauschte ursprünglichen Text aus
Nun bekam er die Antwort aus Wien, die der „Krone“ vorliegt. Und die kommt einem Paukenschlag gleich: Denn Minister Christoph Wiederkehr stellt nach einer Prüfung des Vorgangs klar, dass „nach den uns nunmehr vorliegenden Informationen der angesprochene Lesetext durch den Verlag eigenmächtig und ohne Zustimmung des Bundesministeriums für Bildung ausgetauscht“ worden sei. „Der Text ist somit nicht approbiert und entspricht weder den Qualitätskriterien noch den inhaltlichen Vorgaben des Lehrplans.“ Das Vorgehen des Verlags unterlaufe das etablierte Prüfverfahren und sei „in keiner Weise akzeptabel“, so Wiederkehr in ungewohnter Schärfe.

Die (teure) Folge: Die Verantwortlichen müssen auf Ministeriums-Geheiß die Leo-Leseübung aus den Schulbüchern nehmen und durch eine andere ersetzen, „die dem Alter der Kinder uneingeschränkt entspricht“. Ursprünglich war übrigens eine ganz andere Geschichte vorgesehen und von der zuständigen Kommission als für Kinder pädagogisch geeignet eingestuft worden: „NUK oder Warum man besser nicht mit einer Schachtel über den Kopf durch den Wald geht.“

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