Zehn Terawattstunden Strom verbrauchen die größten steirischen Industriebetriebe aktuell pro Jahr – im Jahr 2040 wird es die doppelte Menge sein! Auch deshalb braucht es mehr Tempo bei der Energiewende: Damit beschäftigte sich am Mittwoch eine große Tagung im Landtag. Dabei wurde auch bekannt, dass die Energie Steiermark bis zu 30 Millionen Euro an Kosten einsparen will.
Wird über Energie diskutiert, taucht stets die Preise nach den Strompreisen auf. Wann sinken diese wieder? „Wenn es sich für uns ausgeht“, ließ sich Karl Rose, Energieexperte und Aufsichtsratschef der Energie Steiermark, bei der Energie-Enquete im Landtag nicht in die Karten blicken.
Aufhorchen ließ er dennoch: Der Landesenergieversorger bringt bei der morgigen Aufsichtsratssitzung ein bis 2029 laufendes „Kostenprogramm“ über etwa 30 Millionen Euro auf den Weg. Man will sich im Einvernehmen mit dem Betriebsrat schlanker aufstellen, um für notwendige Investitionen gerüstet zu sein. Mitarbeiter werden aber keine freigestellt, betont Rose. Auch Neuaufnahmen soll es weiterhin geben, ergänzt Vorstand Martin Graf.
Industrie wird „grüner“ und braucht mehr Strom
Er war ein Gast bei der von Landtagspräsident Gerald Deutschmann organisierten Energie-Enquete. Neben allen Landtagsparteien waren auch mehr als 30 Experten aus Wissenschaft, Energiewirtschaft, Industrie und Forschung dabei, darunter TU-Graz-Rektor Horst Bischof und Walter Haslinger, Geschäftsführer der außeruniversitärer Forschungseinrichtung Best (Bioenergy und Sustainable Technologies).
In der Steiermark spielt vor allem die Industrie eine Schlüsselrolle. Laut Voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer gibt es dort 22 besonders große energieintensive Unternehmen. Deren Strombedarf verdoppelt sich bis 2040 auf 20 Terawattstunden pro Jahr! Grund ist vor allem die Dekarbonisierung: Grüner Strom statt Erdgas lautet das Motto. In Leoben-Donawitz ersetzt zudem ein Elektrolichtbogenofen einen klassischen Hochofen der Voestalpine.
Was mehrmals betont wurde: Es braucht einen Abbau von Bürokratie – hier setzen Land und Bund ja gerade erste Schritte zur Deregulierung. Und es braucht mehr Tempo bei der Energiewende und mehr Investitionen in Netze und vor allem Speicher.
„Wollen 2026 in die Umsetzung kommen“
Auch die Politik sieht die Enquete als Basis für künftige Entscheidungen. „Wir wollen nicht erst 2029, sondern schon 2026 in die Umsetzung kommen“, betont Präsident Deutschmann. Ein neues Raumordnungsgesetz ist Thema, auch sollen bald weitere Vorrangzonen für Windkraft ausgewiesen werden. Franz Fartek (ÖVP) mahnt aber: „Wir müssen mit den Ergebnissen in die Regionen gehen und brauchen einen Schulterschluss mit den Menschen.“
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