Ob sich die Bundesregierung auf ein Social-Media-Verbot bis zu einem gewissen Alter einigt, ist offen. Vielleicht kommt die Regelung aber auch über Umwegen – nämlich dann, wenn alle neun Bundesländern ihre Jugendschutzgesetze ändern. Die ÖVP diskutiert das zumindest.
Australien und Griechenland sind mit einem Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige vorgeprescht, in Österreich wird darüber erst diskutiert. Einen interessanten Ansatz verfolgen die ÖVP-Klubobleute der neun Bundesländer, die sich derzeit in Bad Waltersdorf auf Einladung des Steirers Lukas Schnitzer treffen: Künftig könnten in den Jugendschutzgesetzen aller Bundesländer eine einheitliche Altersgrenze von 15 Jahren verankert werden, flankiert mit technischen Lösungen zur Altersüberprüfung. Die EU entwickelt ja gerade eine eigene App.
„Wir sind mit unseren eigenen Kindern übervorsichtig in der ,echten Welt‘ – und zu wenig vorsichtig in der ,digitalen Welt‘. Wir erleben jeden Tag, wie groß der Druck in sozialen Medien ist“, meint Schnitzer, der damit auf einer Linie mit seiner steirischen Parteichefin Manuela Khom ist. Zwar sind Plattformen wie Instagram und TikTok in Österreich offiziell erst ab 14 Jahren erlaubt, es fehlt aber an wirksamen Kontrollmechanismen.
„Gleich gefährlich wie der Straßenverkehr“
Schnitzer sieht sich damit auf Linie mit einem Großteil der Jugendlichen, immerhin unterstützen laut einer aktuellen Studie 90 Prozent der befragten Jugendlichen strengere Regelungen. Der Steirer schlägt auch einen verpflichtenden Social-Media-Führerschein vor, der im Rahmen der Medienkompetenzermittlung an Schulen erworben werden soll: „Um mit 15 Moped fahren zu dürfen, bedarf es einem Führerschein. Das Bewegen in sozialen Netzwerken kommt mir schon bald gleich gefährlich vor wie im Straßenverkehr.“

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