Angespannte Situation

Wie viel Tiroler dieses Weihnachten schenken

Tirol
20.11.2025 18:00

Weihnachten steht vor der Tür, für die Tiroler Wirtschaft eine besonders wichtige Zeit. Doch die Zeiten sind schwierig, sowohl für den Handel als auch für Kundinnen und Kunden. Eine Analyse zur heurigen Situation: Trotz schwieriger Lage wird heuer mehr Geld für Geschenke ausgegeben. 

„Die Christbäume werden auch heuer nicht in den Himmel wachsen“, resümiert Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria, der mit seinem Team für die Tiroler Wirtschaftskammer das heurige Weihnachtsgeschäft analysiert hat. Dieses ist für einige Branchen überlebenswichtig, wie etwa Verena Wieser, Sprecherin des Papier- und Spielwarenhandels sagt.

Zehn Prozent des Einzelhandelsumsatzes fallen auf den Dezember, sagt auch die Statistik. Und sowohl Spielwaren als auch Bücher fallen unter die Top 5 der Weihnachtsgeschenke. Ein Dauerrenner bei den Spielsachen sind übrigens die Marken Lego und Pokémon.

Mit 355 Euro geben die Tiroler wieder mehr Geld zu Weihnachten für Geschenke aus als im Vorjahr (340 Euro) – doch man merkt, dass die Bevölkerung sparen muss, so war der Geschenkebetrag 2017 beispielsweise bei 380 Euro pro Schenkerin und Schenker.

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Das Weihnachtsgeschäft ist nicht nur wirtschaftlich essenziell – es ist auch eine Gelegenheit, den Mehrwert des stationären Handels sichtbar zu machen.

Roman Eberharter, Obmann der Sparte Handel

Immer mehr kaufen Geschenke schon früher
Auffällig ist auch der Zeitpunkt des Geschenke-Einkaufens, der verschiebt sich nämlich zunehmend nach vorne. Aktionstage wie der Black Friday werden genutzt. Die meisten, 31 Prozent, kaufen aber immer noch in der ersten Dezemberhälfte. 27 Prozent befüllen ihre Geschenktüten schon im November. Die Spät-Einkäufer der allerletzten Minute, die noch kurz vor knapp in den Läden auf Geschenkejagd sind, haben einen historischen Tiefstand mit elf Prozent.

Gutscheine erfreuen sich noch großer Beliebtheit
Vielleicht etwas unromantisch, aber besser Bargeld oder Gutscheine als das falsch ausgesuchte Geschenk, denken sich wohl auch einige. Auch wenn die Beträge leicht zurückgegangen sind, sind sie mit 200 Euro (Bargeld) und 150 Euro (Gutschein) nach wie vor auf einem hohen Niveau, wie der Ziniel erklärt. In diesem Zusammenhang verweist Spartenobmann Roman Eberharter auf eine besonders einfache Möglichkeit, regional zu schenken: „Gutscheine zählen auch heuer wieder zu den beliebtesten Präsenten – sie verbinden Freude mit Verantwortung und stärken gleichzeitig die Kaufkraft im Land.“ Die Plattform www.wir-schenken-regional.tirol bietet eine digitale Anlaufstelle, die sämtliche Tiroler Gutscheinsysteme bündelt.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Was schenken? Viele fragen einfach nach
Als Inspirationsquellen für die Geschenkkäufe setzen knapp die Hälfte darauf, zu wissen, was dem Beschenkten gefallen wird. 35 Prozent machen es sich leicht und fragen einfach nach. Im Geschäft inspirieren lassen sich 22 Prozent. „Die Kundinnen und Kunden setzen darauf, dass wir gut kuratieren“, betont Wieser. Und obwohl Social Media quasi dauerkonsumiert wird und omnipräsent ist, holen sich hier nur sieben Prozent ihre Inspiration für Weihnachtsgeschenke ab.

Wirtschaftliche Lage zwingt viele zum Sparen
Die meisten Tirolerinnen und Tiroler schenken aus Freude heraus, der soziale Aspekt bleibt Motiv Nummer eins. Acht von zehn der Befragten geben an, dass es ihnen sehr wichtig ist, dem eigenen Umfeld Freude zu bereiten und ihre Liebe zum Ausdruck zu bringen. Doch die wirtschaftliche Situation macht das großzügige Schenken nicht gerade einfach: Die Inflation liegt bei vier Prozent und damit über der Euro-Zone, während die Löhne aber nur um zwei bis vier Prozent erhöht werden. Das heißt, im besten Fall kann man sich ungefähr gleich viel leisten wie letztes Jahr, tendenziell aber eher weniger. Daher ist auch ein „stark preissensibles Weihnachtsshopping zu erwarten“, so werden die Weihnachtsbudgets heuer zum Teil bewusst begrenzt.

Die Wirtschaftskammer bleibt dennoch optimistisch: „Der Tiroler Handel ist bereit – mit Fachwissen, Engagement und einem klaren Bekenntnis zur Region. Jetzt liegt es an uns allen, diese Stärken zu nützen.“, fasst Eberharter abschließend zusammen.

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