Während von 7. bis 29. Jänner das Tragwerk einer Eisenbahnbrücke ausgetauscht wird, steht der Zugverkehr auf einem wesentlichen Abschnitt der Weststrecke still. Von Osten her wird der Innsbrucker Hauptbahnhof dann nicht mehr mit dem Zug erreichbar sein. Wir erklären, wie Bahnfahrende die Situation bestmöglich navigieren.
Über die Rauchmühlbrücke fahren täglich 270 Züge und darin 11.500 Fahrgäste. Keine Frage, dass das Spuren hinterlässt. Nach 61 Jahren muss sie jetzt erneuert werden. Im Mai 2025 haben die Arbeiten dazu begonnen, im Mai 2026 soll alles fertig sein. Die Planungen dazu laufen seit drei Jahren.
Derzeit wird das neue, 29 Meter lange Tragwerk der Brücke neben dem bestehenden Bauwerk errichtet. Es wird mit 1200 Tonnen mehr als zehnmal so schwer wie das alte, soll dafür aber 100 Jahre lang halten und verursacht bedeutend weniger Lärm beim Befahren. Im Jänner wird die alte Konstruktion abgetragen und die neue mit fahrbaren Hebebühnen an ihren Platz geschoben.


Bahnstrecke im Jänner drei Wochen dicht
Das geht natürlich nicht in einer Nacht: Drei Wochen lang, vom 7. bis zum 29. Jänner, wird die Bahnstrecke gesperrt sein. Zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Rum fährt dann kein einziger Zug, die Haltestelle Innsbruck Messe entfällt.
Werner Dilitz, ÖBB-Regionalmanager Personenverkehr, bittet bereits jetzt um Verständnis: „Drei Wochen sind eine lange Zeit. Aber wir haben die Arbeiten bestmöglich komprimiert.“ Der Zeitpunkt sei mit sämtlichen Stakeholdern jahre- und monatelang abgestimmt worden, etwa mit Stadt, Bahntransportunternehmen oder Asfinag.
Wir haben die Arbeiten bestmöglich komprimiert. Viel darf nicht schiefgehen.

Werner Dilitz, ÖBB-Regionalmanager Personenverkehr
Bild: Christof Birbaumer
Umfahrung nicht für alle Züge Option
Pendler und Reisende müssen sich jedenfalls auf längere Fahrzeiten, entfallende Halte und Schienenersatzverkehr (SEV) gefasst machen (siehe Infokasten unten). Teile des Fernverkehrs und einzelne Nahverkehrszüge (vier pro Tag und Richtung, zu Spitzenzeiten) werden via Umfahrung Innsbruck zum Hauptbahnhof geleitet, indem sie vom Unterland aus an der Stadt vorbei Richtung Brenner fahren, kehrt machen und aus dieser Richtung am Bahnhof ankommen.
Aber: Weil dafür die Fahrtrichtung geändert werden muss, braucht es pro Zug, der durch den Umfahrungstunnel fährt, zwei Lokführer, dazu immer einen Zugbegleiter. „Wir haben auch nicht so viel Kapazität im Tunnel“, erklärt Dilitz.
Schienenersatzverkehr ab Jenbach oder Hall
Die Mehrheit der Fahrgäste wird daher Schienenersatzverkehr in Anspruch nehmen müssen. Dafür sind 90 Postbusse im Einsatz – im Jänner eine Herausforderung für sich: „Weil eigentlich alle als Skibusse im Einsatz sind.“
Für den Nahverkehr fahren die Busse zwischen dem Bahnhof Hall und dem Hauptbahnhof Innsbruck ohne Zwischenhalt über die A12 – die Engstelle durch die Asfinag-Baustelle sollte bis dahin verschwunden sein. Die Busse, die die Fernverkehrszüge ersetzen, starten und enden in Jenbach.
Nahverkehr:
Fernverkehr:
Die ÖBB raten Reisenden, sich über die elektronische Fahrplanauskunft zu informieren. Eine gute Nachricht zum Schluss: Die Rauchmühlbrücke ist die letzte Brücke, bei der eine Erneuerung anstand. Projekte mit solch großen Auswirkungen sind in nächster Zeit daher nicht mehr zu erwarten. Allerdings stehen in den kommenden Jahren mehrere größere Bahnhofsumbauten an.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.