Anlässlich einer Gedenkveranstaltung in Mödling, bei der sich das „Novemberpogrom“ zum 87. Mal jährt, wurde Sonntagabend plötzlich von einem Wohnhaus gegenüber überaus laut eine Hitler-Rede eingespielt. Der Zwischenfall wurde angezeigt.
Zu einem äußerst bedenklichen Vorfall ist es Sonntagabend bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Novemberpogroms gekommen. Passiert ist der Vorfall bei einem Gedenkstein, der im Jahr 2003 vor der Bank Austria errichtet wurde. „Hier ist im Jahr 1938 die Synagoge abgebrannt“, erzählt SPÖ-Stadtrat Stephan Schimanowa.
Etwa 40 bis 50 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Neun neue sogenannte Stolpersteine, die an jüdische Bewohner Mödlings erinnern sollen, wurden vorgestellt. Während eines Musikstücks, das darauf folgte, hörten die Teilnehmer plötzlich, dass aus einem gegenüberliegenden Wohnhaus überaus laut eine Hitler-Rede abgespielt wurde. „Alle haben sofort zu dem Fenster hinübergeschaut und waren vollkommen sprachlos“, so Schimanowa. Mindestens die Hälfte des Musikstücks mussten die Teilnehmer den surrealen Klängen dieser Rede folgen, so Schimanowa.
Alle Teilnehmer waren perplex und erschüttert. Die ganze Szene hatte etwas vollkommen Surreales an sich.
Stephan Schimanowa, SPÖ-Stadtrat und Organisator der Veranstaltung
Als die überaus laut abgespielte Rede verstummte, wurde mit dem Gedenkprogramm fortgefahren. Altbürgermeister Werner Burg, 91-jährig und selbst Zeitzeuge, hielt eine eindringliche Rede und wies auf die Parallelen zu heute hin.
Bis zum Ende der Veranstaltung kam es zu keinen weiteren Störaktionen. Der Fall wurde zur Anzeige gebracht. „Die klare Botschaft von uns ist, dass wir so etwas nicht akzeptieren und tolerieren werden“, so Schimanowa abschließend.
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