Der Budgetvoranschlag für das Jahr 2026 ist für Tirols Landeshauptstadt nicht rosig. Der Schuldenstand wird steigen, Subventionen werden aber nicht gekürzt. Bürgermeister Johannes Anzengruber spricht von einer „roten Null“.
„Bitte lächeln!“, wird Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) für das Foto bei der gestrigen Pressekonferenz aufgefordert, dieser antwortet: „Bei dem Budget?!“ Es schüttelt einen nicht nur wegen der November-Temperaturen, sondern auch beim ersten Voranschlagsentwurf für Innsbrucks Budget 2026. Wie mehrfach berichtet, wird die Stadt den Gürtel enger schnallen müssen. Einzelne Projekte, die im Koalitionspapier stehen, wie etwa der Vorplatz des Hauses der Musik, werden daher erst einmal ausgesetzt.
Die finanziellen Verpflichtungen der Kommunen werden größer, nicht jedoch der Geldfluss vom Bund an die Länder („stagnierende Ertragsanteile“).
Keine Wunschkonzerte mehr für die Ämter
Die Einzahlungen liegen bei 565,9 Millionen, die Auszahlungen bei 566,8 Millionen Euro, Anzengruber nennt das „eine rote Null“.
2020 noch waren die Auszahlungen niedriger als die Einzahlungen (Stichwort Corona-Förderungen), zwischen 2024 und 2025 wendete sich das Blatt, die Auszahlungen übersteigen die Einnahmen – nun ist man dabei, mit der „roten Null“ wieder zurückzurudern. Ins Feld der Argumentationen wird auch geführt, dass Innsbruck, Tirols einzige Statutarstadt (mit eigener Bezirkshauptmannschaft) mehr an das Land zahlt, als die Stadt umgekehrt vom Land bekommt (Differenz von ca. 61 Mio. Euro).
Der geplante Schuldenstand wird voraussichtlich mit Ende 2026 auf 224,2 Mio. Euro steigen (Ende 2025 voraussichtlich 211,7 Mio. Euro). Im Bundesländervergleich 2024 liegt Innsbruck mit der Pro-Kopf-Verschuldung mit 1325 Euro am drittniedrigsten (Graz mit 6352 am höchsten).
Subventionen für Vereine bleiben
Wie kommt man aus der Misere? Sparen, sparen, sparen. Für die Ämter gibt es nun finanzielle Deckelungen, keine „Wunschkonzerte“ mehr. Die Jahressubventionen für Vereine sollen aber nicht gekürzt werden. Ebenso sei es wichtig, in die Entwicklung der Stadt zu investieren: 2026 fließen 50 Millionen Euro in Investitionen.
Stadtwohnungen sollen verkauft werden
Die Leerstandsabgabe sei ein zahnloses Gesetz und bringe zahnlose Einnahmen. Die Gebühren steigen indexangepasst (zwischen 3 – 5 %), ebenso die Gehälter, man orientiere sich an Land und Bund. Wird städtisches Eigentum verkauft? Ja, 15 bis 20 Wohnungen (von 17.000) – solche, „die sich schwer verwalten lassen“. Geschoben werde Eigentum auch von der IIG (100%ige Stadttochter) zur NHT (49%ige Tochter) – wie viele Wohnungen, wird noch verhandelt. Die Vergabe bleibt bei der Stadt. Aufgrund dieser angespannten Situation kann einem das Lachen wahrlich vergehen.
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