Griss um Gratisimpfung

Fehlender Impfstoff sorgt für Ärzte-Aufschrei

Niederösterreich
06.11.2025 09:15

Pfusch bei Beschaffung soll Engpass bei Gratisimpfungen im Land ausgelöst haben. Ministerium beruhigt: „Fair und ausgewogen“.

Große Probleme bei der Impfstoffbestellung orten Ärzte in NÖ, nachdem die Online-Bestellplattform der Bundesbeschaffungsagentur am 20. Oktober zusammengebrochen war. Als diese wieder online ging, wären die Kontingente schon vergriffen gewesen – „eine reine Lotterie“, so die Kritik.

„Wenn Patienten frustriert sind, weil sie keine Herpes-Zoster- oder Pneumokokken-Impfung erhalten können, liegt das nicht an den Ärzten, sondern an der schlecht organisierten Beschaffung. Aktuell stehen in ganz Perchtoldsdorf für Kassen-Allgemeinmediziner weniger als 100 Herpes-Zoster-Impfdosen zur Verfügung – das ist ein Debakel!“, gibt die Kurienobfrau für den niedergelassenen Bereich in der Ärztekammer NÖ, Dagmar Fedra-Machacek ein Beispiel.

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Aktuell stehen in ganz Perchtoldsdorf für Kassen-Allgemeinmediziner weniger als 100 Herpes-Zoster-Impfdosen zur Verfügung. Das ist ein Debakel!

Dr. Dagmar Fedra-Machacek übt Kritik.

Keine Dosen für Risikogruppen in Pflegeheimen?
Zudem habe man sich eklatant bei den Mengen der Impfdosen verkalkuliert – es seien viel zu wenige. „Aktuell gilt offenbar: Wer den schnellsten Hausarzt hat, bekommt die Gratisimpfung. Währenddessen gehen Risikogruppen in Pflegeheimen leer aus“, betont man die soziale Ungerechtigkeit.

20 Prozent für Niederösterreich
„Wir nehmen die Rückmeldungen aus NÖ sehr ernst. Die Schutzimpfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken werden gut angenommen – das ist erfreulich, aber auch herausfordernd“, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig.

20 Prozent des Gesamtvolumens von Herpes-Zoster – das sind 20.300 Dosen in 420 Bestellungen – seien nach NÖ gegangen. Ähnlich auch bei den Pneumokokken mit 21 Prozent – 20.700 Dosen in fast 500 Bestellungen. „Wir haben auf eine faire, ausgewogene Verteilung geachtet, alle Regionen erhalten ihren Anteil“, betont man. 90 % der impfenden Ärzte konnten bereits bestellen. „Niemand muss Sorge haben, keinen Impfstoff zu bekommen!“

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