Eins mit der Natur

Wald und Donau werden immer öfter zu Grabstätten

Niederösterreich
01.11.2025 11:00

Rund 17.000 Menschen versterben jedes Jahr in Niederösterreich, und sie alle möchten in Würde eine letzte Ruhestätte finden. Wie diese nun genau aussehen wird, planen viele schon früh vor ihrem Ableben. Immer stärker wird der Wunsch nach Natur-Begräbnissen. 

Dem Tod, für jeden ein unvermeidbarer Teil des Lebens, wird heutzutage immer mehr an Bedeutung zugesprochen. Viele möchten den Hinterbliebenen die Möglichkeit geben, an einem schönen, zurückgezogenen Ort zu trauern. Auch die persönlichen Wertvorstellungen fließen dabei hinein. Die klassische Erdbestattung in der Urne oder im Sarg ist zwar nach wie vor am meisten nachgefragt, aber es gibt einen Trend zu außergewöhnlicheren Begräbnissen. 

Gemeinden richten Urnenwiesen ein
Auffällig ist der Trend zur Verknüpfung von Natur und Erinnerung. Dieser wird auch von immer mehr Gemeinden und Friedhofsbetreibern in Form von Urnenwiesen, Baumgräbern und kleinen Waldstücken aufgegriffen. Es entsteht ein schönes Bild der Erinnerung, das immer weiter wächst. 

„Gerade Allerheiligen und Allerseelen sind ja besondere Tage der Erinnerung an und der Wertschätzung für unsere Verstorbenen“, sagt Klaus Ostermann, der Landesinnungsmeister für die Bestatter im Bundesland ist. Die Natur verknüpfe man mit einer gewissen Ruhe und Beständigkeit. 

Auch Wasserbestattungen sind möglich 
Schon seit Jahren zeigt sich in Niederösterreich eine zunehmende Tendenz zur Einäscherung. Nicht selten auch als eine Abwendung von der strikt religiösen Beerdigung. Es ermöglicht eine Urnenbeisetzung in der Natur, die seit Kurzem auch im Ottensteiner Stausee möglich ist. „Wichtig ist, dass die Angehörigen wissen,  ihre individuellen Wünsche so gut wie möglich zu kommunizieren, dann werden sie vom Bestatter in der Regel immer berücksichtigt“, sagt Ostermann zur Krone. In der Nähe von Hainburg gibt es auch an der Donau eine Wasserbestattungs-Stelle. 

Zitat Icon

Asche frei an nicht dafür vorgesehen Stellen zu verstreuen, ist in Österreich verboten. 

Landesinnungsmeister Klaus Ostermann

Menschen, die uns wichtig bleiben
„Niederösterreichs Bestatter stehen den Hinterbliebenen in dieser schwierigen Zeit mit einfühlsamer Beratung und ihrer umfassenden Erfahrung für individuelle Abschiede und würdevolle Zeremonien zur Seite“, betont Ostermann. Insgesamt sind in Niederösterreich aktuell 135 Bestatterinnen und Bestatter aktiv. Wobei in der Kreativität um das perfekte Grab für den Verstorbenen für den Bestatter immer im Zentrum steht:  Es geht um einen würdevollen Abschied von einem Menschen, der anderen Menschen wichtig war.

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