Neun Tage sind bereits seit dem spektakulären Pareteiausschluss von sieben FPÖ-Mandataren des Neunkirchner Gemeinderats vergangen. Nun schlägt Neunkirchens Vizebürgermeister Marcus Berlosnig zurück und fordert seinerseits den Ausschluss von sieben FPÖ-Granden, wie Landesgeschäftsführer Helmut Fiedler oder Generalsekretär Michael Schnedlitz.
Kurz zur Vorgeschichte: Weil sieben von neun Freiheitlichen einem massiven Sparparket im Gemeinderat zustimmten und damit nicht die FPÖ-Linie verfolgten, wurden sie zwei Stunden vor der Gemeinderatssitzung aus der Partei ausgeschlossen.
Berlosnig fordert Ausschluss von sieben FPÖ-Mitgliedern
Nun schießt er zurück und fordert in einem Brief an Landesvize Udo Landbauer und Parteichef Herbert Kickl seinerseits den Ausschluss von FPÖ-Granden wie Landesgeschäftsführer Helmut Fiedler und Generalsekretär Michael Schnedlitz, Landesparteisekretär Alexander Murlasits, Nationalrat Peter Schmiedlechner und den zwei ehemaligen Gemeinderatskollegen Bernd Trenk und Wilhelm Haberbichler. Warum? „Weil diese durch konspiratives und kollusives Zusammenwirken parteischädigendes Verhalten gezeigt hatten“, sagt Berlosnig.
Dieses Vorgehen der handelnden Personen empfinde ich als zutiefst undemokratisch, parteischädigend und gegen die guten Sitten gerichtet. Ich habe mich in der gesamten Angelegenheit korrekt, loyal und im Einklang mit den programmatischen Grundsätzen der FPÖ verhalten.
Vizebürgermeister Marcus Berlosnig
Vor allem das Aufsuchen der Gemeindemandatare an deren Wohnadressen, die Androhung des Ausschlusses bei Nichtbefolgung der Parteiweisung sowie die Ankündigung von Belohnungen für Gefolgschaft bewertet er als „schwer vereinbar mit Grundsätzen der FPÖ“.
Das ist ein durchschaubares Ablenkungsmanöver. Der Bevölkerung, die jetzt zur Kasse gebeten wird, helfen solche Manöver sicher nicht.
FPÖ-Landesparteisekretär Alexander Murlasits
Am 20. Oktober wird es die nächste Gemeinderatssitzung in Neunkirchen zu dieser Causa geben, bei der dann auch die Funktionen, die Haberbichler und Trenk innehatten, an andere „wilde“ (Ex-)FPÖ-Mandatare vergeben werden. An deren Parteibezeichnung wird sich bis zum Ende dieser Regierungsperiode aus rechtlichen Gründen nichts ändern.
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