Gläubiger stimmen zu

Sanierungsplan durch! DSV Leoben darf weitermachen

Steiermark
08.10.2025 11:53

Gute Nachrichten aus „Monte Schlacko“: Vor dem Landesgericht Leoben stimmten die Gläubiger dem Sanierungsplan des insolventen DSV zu. Damit dürfen die Hochofen-Kicker in der Landesliga weitermachen. Hier alle Details des Deals und wie es dazu kam.

Die Erleichterung war am Mittwochvormittag groß. Vor dem Landesgericht Leoben stimmten die Gläubiger des insolventen DSV dem Sanierungsplan zu, akzeptierten damit eine Rückzahlung der Schulden in Höhe von 30 Prozent. Vereinsführung und Fußballern von der Kampfmannschaft bis in die Jugendteams dürfte damit ein großer Stein vom Herzen gefallen sein.

DSV muss Viertelmillion Euro auftreiben
Insgesamt waren 38 Forderungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro angemeldet worden, davon wurden 830.000 Euro vom Gericht als berechtigt anerkannt. Bei einer 30-prozentigen Quote bedeutet das rund eine Viertelmillion, die der DSV nun in Raten abstottern wird.

Das erste Sechstel muss bis 20. November bezahlt werden, innerhalb der ersten sechs Monate und des darauffolgenden Halbjahres jeweils ein weiteres Sechstel. Bis April 2027 wird ein Viertel ausgezahlt, nach der Begleichung des letzten Viertels (bis Oktober 2027) ist der DSV wieder schuldenfrei.

Chronologie der Causa Leoben

  • Juni 2021: Beim DSV Leoben wird die „Mission 2028“ ausgerufen, die den Landesligisten binnen sieben Jahren in die Bundesliga bringen soll.
  • Dezember 2021: Das Krypto-Unternehmen „Paraiba“ wird als neuer Geldgeber vermeldet, wenige Monate später gibt die Finanzmarktaufsicht eine Investorenwarnung für das heute nicht mehr existente Unternehmen heraus.
  • Februar 2022: Mario Bichler übernimmt als Obmann und feiert wenige Monate später mit dem DSV den Titel in der Landesliga und den Regionalliga-Aufstieg.
  • Juni 2023: Aufsteiger Leoben marschiert durch die Regionalliga, wird Meister und steigt in die Zweite Liga auf. Der Gipfel des Höhenflugs.
  • Dezember 2023: Gründung einer Profi- und einer Vermarktungs-GmbH, die binnen eines Jahres in die Insolvenz schlittern werden. Im Umfeld des Klubs kommt es zu ersten Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, die teils bis heute andauern.
  • Mai 2024: Dem DSV Leoben wird auch in zweiter Instanz die Zulassung für die Zweite Liga verweigert. Damit einher geht der Zwangsabstieg in die Regionalliga.
  • Dezember 2025: Der Verein überwintert als Tabellenführer der Regionalliga, doch ehemalige Spieler und Betreuer stellen nach ausgebliebenen Zahlungen einen Insolvenzantrag gegen die Profi- und Vermarktungs-GmbH.
  • Jänner 2025: Das Insolvenzverfahren gegen die beiden GmbHs wird eröffnet, damit ist der Zwangsabstieg in die Landesliga mit Saisonende besiegelt. Peter Krenmayr übernimmt den Verein als neuer Obmann.
  • Juli 2025: Nachforderungen aus der Zeit vor der GmbH-Gründung zwingen letztlich auch den Verein in die Knie. Der DSV Leoben beantragt ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.
  • Oktober 2025: Die Gläubiger stimmen einer Quote von 30 Prozent zu, womit der DSV Leoben in den kommenden zwei Jahren rund eine Viertelmillion Euro abstottern wird. Der Spielbetrieb darf somit weiterlaufen.

Mehrere Insolvenzen
Für den Verein sind es die ersten guten Nachrichten des laufenden Jahres. Im Jänner waren die GmbHs für Profi-Spielbetrieb und Marketing in die Insolvenz geschlittert. Danach hatte mit Peter Krenmayr ein neuer Obmann übernommen. Wegen Forderungen aus den vergangenen Jahren, die sich direkt gegen den Klub richteten, musste der neue Chef den DSV letztlich ebenfalls in ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung schicken.

Sportlich ist man nach den hochtrabenden Plänen der vergangenen Jahre derzeit am Boden der Realität angekommen: Nach dem Zwangsabstieg aus der Regionalliga im Sommer finden sich die Leobener derzeit im Abstiegskampf in der Landesliga wieder, sind nach zehn Runden Vorletzter.

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