Seit Jahren versuchen die Gemeinden im Flachgauer Seenland ein Hallenbad zu kriegen. Im Jänner wurde das Projekt präsentiert. Auch die Finanzierung war eigentlich gesichert. Doch Aussagen von Landeshauptfrau Karoline Edtstadler im Landtag am Mittwoch lassen am geplanten Baustart 2026 zweifeln...
Das viel umjubelte und heiß begehrte Hallenbad der zwölf Gemeinden des Flachgauer Seenlandes könnte Opfer des Sparpakets werden. Noch im Juli 2024 gab das Land bekannt, 70 Prozent der Kosten für das mehr als zehn Millionen Euro teure Schwimmbad zu zahlen. Den Rest müssten die Gemeinden von Berndorf bis Straßwalchen selbst berappen. Im Jänner präsentierte man den Sieger eines Architektenwettbewerbes.
Wir müssen uns alles anschauen unter der Notwendigkeit des Spardrucks und immer geringer werdenden Budgets in den Gemeinden.
ÖVP-Landeshauptfrau Karoline Edtstadler
Bild: Tröster Andreas
Doch der Schuldenberg des Bundes ist auf Rekordhoch. Das Minus im Land wächst Jahr für Jahr. Und die Gemeinden ächzen ohnehin unter immer weniger Geld. Diese Geldnot macht sich jetzt bemerkbar.
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) kam in Bezug auf das Hallenbad in Erklärungsnot. Auf die Frage, ob 2026 wie geplant die Bagger in Seekirchen auffahren werden, antwortete sie nicht konkret. Nur soviel: „Derzeit befinden wir uns in den Verhandlungen für das Budget 2026. Alle Regierungsmitglieder – und so auch ich – müssen sich alles anschauen unter der Notwendigkeit des Spardrucks und immer geringer werdenden Budgets in den Gemeinden.“ Sie mache wöchentlich einen Kassensturz. Jedes Projekt werde genau geprüft. Auch das so „wichtige Projekt wie das Hallenbad im Flachgau“. Der einst unter Vorgänger Wilfried Haslauer zugesagte Landeszuschuss von 70 Prozent sei ebenfalls nicht fix. Zu unsicher sei die Budgetsituation.
Wir haben das Hallenbad im Budget eingeplant und bis heute bin ich davon ausgegangen, dass wir das auch bauen werden. Eine Absage wäre ein Wahnsinn.
David Egger (SPÖ), Ortschef von Neumarkt
Bild: Tröster Andreas
Für Neumarkter Ortschef ein „Wahnsinn“
Eine Zusage sieht anders aus. Das empfindet auch Neumarkts Bürgermeister David Egger (SPÖ) so. Auch er wäre an dem Bau in der Nachbargemeinde finanziell beteiligt. Der Ortschef sagt: „Also wir haben das Hallenbad im Budget eingeplant und bis heute bin ich davon ausgegangen, dass wir das auch bauen werden – man braucht sich ja nur anschauen, wie viele Kinder nicht schwimmen können.“ Eine Absage des Projekts wäre für Egger deshalb ein „Wahnsinn“, wiewohl er um die Budgetknappheit natürlich im Bilde sei.
Ein wenig Hoffnung versprühte Edtstadler dennoch: „Die Entwicklung in den nächsten zwei Jahren scheint wieder eine – vorsichtig optimistisch – positive zu sein, und dann bin ich auch guter Dinge, dass wir so große Projekte wie dieses (das Hallenbad, Anm.) angehen können.“
Damit scheint das Projekt verschoben zu werden. Die Flachgauer müssen wohl auf ihr lang ersehntes Schwimmbad mit Sport-, Lehrschwimm- und Kinderbecken weiter warten.
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