In Tirol nachgewiesen

Warum Käfer aus fernem Japan für Aufregung sorgt

Tirol
30.09.2025 14:51

Tirol ist als Tourismusland für seine Gastfreundschaft bekannt – auf diesen Gast hätte man aber liebend gern verzichtet: Bei einer Autobahnraststätte wurde ein sogenannter Japankäfer nachgewiesen. Es war dies der erste derartige Fund im Bundesland. Die „Krone“ weiß, warum der Schädling so problematisch ist.

Im Zuge des amtlichen Überwachungsprogramms wurde in Tirol erstmals der Japankäfer (Popillia japonica) festgestellt. Mitte September sei an der Autobahnraststätte Angath-Süd (Bezirk Kufstein) ein Schädling dieser Art in eine Lockfalle des Pflanzenschutzdienstes geraten.

Zusätzliche Fallenstandorte eingerichtet 
Das nationale Referenzlabor der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) habe den Fund inzwischen bestätigt. „Aktuell handelt es sich um einen Einzelfund, Hinweise auf eine dauerhafte Ansiedlung in Tirol liegen nicht vor. Zur Sicherheit wurden jedoch umgehend zusätzliche Fallenstandorte eingerichtet und die Kontrollen ausgeweitet“, informierte das Land Tirol am Dienstagnachmittag.

Der Japankäfer kann große Schäden verursachen.
Der Japankäfer kann große Schäden verursachen.(Bild: Agroscope, Giselher Grabenweger)

Warum der Japankäfer problematisch ist
Der Japankäfer stamme ursprünglich aus Japan und unterliege in der Europäischen Union aufgrund seines Schadpotenzials besonderen Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen. „Er kann große Schäden verursachen: Die Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte vieler Nutz- und Zierpflanzen, während die Larven im Boden die Wurzeln von Rasen, Mais, Gemüse und anderen Kulturen schädigen. Die Schäden ähneln jenen durch Maikäfer oder Gartenlaubkäfer“, hieß es weiter.

So kann der Japankäfer identifiziert werden.
So kann der Japankäfer identifiziert werden.(Bild: Land Tirol/Lanbach)

Tirol ist seit Jahren Teil des österreichweiten Überwachungsprogramms. Lockstofffallen werden gezielt entlang verkehrsreicher Transport- und Reiserouten wie Autobahnen eingesetzt. Grund dafür: Der Japankäfer könne zwar selbst fliegen, legt weite Strecken aber meist als „blinder Passagier“ in Fahrzeugen oder mit Pflanzenmaterial zurück. 

Erster Nachweis in Vorarlberg
Erstmals in Österreich nachgewiesen wurde der Japankäfer übrigens Ende Juli in Vorarlberg. Eine Frau in Hörbranz im Bezirk Bregenz war in ihrem Privatgarten auf den meldepflichtigen Käfer gestoßen.

Der Fundort in Vorarlberg befindet sich in unmittelbarer Nähe zu bereits bekannten Vorkommen im benachbarten Lindau (Bayern). In der Schweiz und in Italien hat der Käfer bereits Schäden verursacht. Einzelne Exemplare wurden schon mehrfach auch in Deutschland und in Slowenien gefunden.

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