Abtreibungs-Debatte

Zwei Jahre später noch immer kein Nachfolge-Arzt

Tirol
29.09.2025 09:30

Zum am Sonntag begangenen internationalen „Safe Abortion Day“ wird daran erinnert, dass Tirol trotz zahlreicher Versprechungen nach wie vor nur einen „Abtreibungs-Arzt“ hat.

Still ist es geworden um den Ruf nach einem oder mehreren zusätzlichen Gynäkologen in Tirol, die Abtreibungen vornehmen. Eine Demonstration am Sonntag in Innsbruck zum „Safe Abortion Day“ (Tag des sicheren Schwangerschaftsabbruchs) hat die Diskussion wieder angeheizt.

Leere Versprechungen seitens der Politik
Kurz zur Erinnerung: Im Februar 2023 wurde nach dem lauten Ruf, Tirol brauche mehr als nur einen Arzt, der Abtreibungen durchführt, verkündet, dass es zukünftig noch zwei zusätzliche Ärztinnen für diese Aufgabe geben soll. Nach einer langen Diskussion über einen geeigneten Standort, ob auf dem Klinikareal oder nicht, ist dieser Plan schließlich gescheitert, die beiden Ärztinnen zogen ihr Angebot zurück.

Ein Angebot am Krankenhausareal gibt es beispielsweise in Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und in der Steiermark. Kurzes Aufatmen folgte 2024, man hätte eine weitere Ärzteschaft gefunden. Doch bis heute gibt es nach wie vor nur einen kurz vor der Pension stehenden Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche vornimmt – bei 170.000 Frauen und Mädchen in Tirol. Nachfolge ist keine in Sicht.

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Wenn es darum geht, den Forderungen von Abtreibungsgegnern nachzukommen, ist die Regierung sofort zur Stelle.

Zeliha Arslan, Frauensprecherin der Tiroler Grünen

Kritik seitens der Tiroler Grünen
Die Frauensprecherin der Tiroler Grünen, Zeliha Arslan, übt Kritik: „Wenn es darum geht, den Forderungen von Abtreibungsgegnern nachzukommen, ist die Regierung sofort zur Stelle – so wurde die Einführung eines Schwangerschaftsabbruchregisters finanziert. Für uns ist das eine ,Motivforschung’. Wenn es aber darum geht, Frauen einen niederschwelligen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen zu sichern, passiert seit Jahren einfach nichts.“

Zwei von den Grünen dazu eingebrachte Landtags-Anträge, nämlich die Rückziehung des Registers und die Streichung der Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch, werden vorerst nicht behandelt, weil es offenbar noch Berichte dazu braucht.

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