Anfang des Jahres fehlten auf einem Geschäftskonto einer unlängst in Innsbruck gegründeten Subfirma plötzlich mehr als zwei Millionen Euro. Möglich war der Großbetrug durch die Befugnis, Gelder von anderen Konten einfach einzuziehen. Der marokkanische Geschäftsführer machte sich offenbar mit dem ganzen Geld aus dem Staub. Sein syrischer Chef beteuerte vor Gericht seine Unschuld, muss nun aber hinter Gitter.
Er war laut eigenen Angaben bereits in Deutschland, Belgien und Holland mit dem Handel diverser Waren erfolgreich und wollte nach Österreich expandieren. Doch der Syrer (59) landete in Innsbruck auf der Anklagebank, weil er mit Mittätern und einem speziellen Trick mehr als 2 Millionen Euro von einer Tiroler Bank abgezwackt haben soll.
SEPA-Lastschrifteinzüge veranlasst
In Innsbruck schuf der Angeklagte im Vorjahr ein undurchsichtiges Firmengeflecht, setzte Bekannte als Geschäftsführer ein und eröffnete mehrere Konten. Doch heuer im Februar fiel auf, dass eines davon, obwohl es ein Habenkonto war, plötzlich massiv überzogen war.
Ich wollte in Tirol offiziell arbeiten und Geld verdienen, aber keinen Betrug begehen.
Der Angeklagte unter Tränen vor Gericht
Ohne Zustimmung und Wissen von diversen Kontoinhabern in Spanien und Frankreich wurden nämlich SEPA-Lastschrifteinzüge veranlasst und bevor das Geld wieder zurückgebucht wurde, auf andere Konten umgebucht.
Geschäftsführer mit Geld untergetaucht
„Ich bin unschuldig“, beteuerte der Angeklagte unter Tränen. Er sei für das Konto weder zeichnungs- noch zugangsberechtigt gewesen. Das Geld soll ein von ihm eingesetzter und nun untergetauchter Geschäftsführer alleine ergaunert haben.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Der Schöffensenat sah aber den Syrer als Kopf dahinter. Urteil: fünf Jahre Haft! 2,145.823,26 Euro muss er an die Bank zurückzahlen, dieselbe Summe wurde für verfallen erklärt. Der Anwalt des 59-Jährigen meldete sofort volle Berufung an.
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