Rahmenpapier fertig

Hochwasserschutz im Inntal einen Schritt näher

Tirol
19.09.2025 08:00

Nach dem Jahrhunderthochwasser vor genau 20 Jahren warten die Bewohner im Unterinntal in Tirol noch immer auf einen funktionierenden Hochwasserschutz. Nun ist ein wichtiger Schritt getan, der endlich den Umgang mit Retentionsflächen regelt.

Heuer jährt sich das Jahrhunderthochwasser von 2005 zum 20. Mal. Tirol wurde hart getroffen und nach dem Aufräumen war klar, dass es mehr Schutzmaßnahmen braucht. Unter anderem durch das Vorhaben „Hochwasserschutz Unterinntal“.

20 Jahre später ist einiges in Planung, aber das Unterinntal noch immer nicht ausreichend abgesichert. Ein zentraler Baustein fehlt: Retentionsräume, die als Überflutungsflächen den Siedlungsraum schützen sollen. Michael Huber, Obmann des Wasserverbandes Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal, spricht von mehr als 2500 betroffenen Gebäuden und enormen Flächen Bauland.

Basis für Verhandlung mit Grundeigentümern
Huber und sein Amtskollege Michael Riedhart aus Wörgl (Wasserverband Unteres Unterinntal) präsentierten am Donnerstag gemeinsam mit Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger und Romed Giner vom LK-Ausschuss für Hochwasserschutz eine Rahmenvereinbarung, die als Basis für die Verhandlungen mit den rund 400 Grundeigentümern dient.

Romed Giner (Landwirtschaftskammer), die Wasserverbandsobleute Michael Riedhart und Michael ...
Romed Giner (Landwirtschaftskammer), die Wasserverbandsobleute Michael Riedhart und Michael Huber sowie LK-Präsident Josef Hechenberger (v.li.) mit dem Rahmenübereinkommen(Bild: Die Fotografen)

Darin sind nicht nur Entschädigungen geregelt, sondern auch Zuständigkeiten und rechtliche Fragen im Fall des Falles sowie mögliche Tauschflächen, wenn etwa Bauern bei einem Hochwasser alles zu verlieren drohen, weil ihre Felder als Retentionsraum überflutet werden. „Mit dieser Vereinbarung schaffen wir den Ausgleich zwischen Schutz vor Hochwasser und dem Schutz der Existenz für landwirtschaftliche Betriebe“, zeigt sich Hechenberger zufrieden mit dem Ergebnis.

Entschädigungen: Der Bund zahlt Löwenanteil
Das Entschädigungsmodell ist komplex. „Der Bund fördert die Erstentschädigung mit bis zu 85 Prozent. Das Land übernimmt vom verbleibenden Gemeindeanteil der Wasserverbände nochmals bis zu 50 Prozent“, nennen Huber und Riedhart ein Detail. Auf ein Datum, wann endlich die Baumaßnahmen beginnen, will sich Riedhart nicht festlegen: „Das Rahmenpapier ermöglicht jetzt aber viele Detailplanungen und Einreichungen. Damit sind wir einen wichtigen Schritt weiter.“

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