Politischer Paukenschlag in Österreichs größtem Bundesland. Ludwig Schleritzko, ÖVP-Landesrat für Finanzen, verlässt die Landesregierung auf eigenen Wunsch und wechselt laut Informationen der „Krone“ in den Finanzbereich der Raiffeisen Bank. Ein Nachfolger ist bereits gefunden.
Nach mehr als acht Jahren in der ersten Reihe der blau-gelben Landespolitik verlässt ÖVP-Landesrat Ludwig Schleritzko (46) die politische Bühne: Er legt sein Amt als Landesrat in Niederösterreich zurück und wechselt in den Finanzbereich von Raiffeisen. Weggefährten über die Parteigrenzen hinweg streuen ihm, der aber auch für seinen harten Verhandlungsstil bekannt war, Rosen und viel Anerkennung zum Abschied.
„Vater“ der Gesundheitsreform
Immer wieder wird betont, dass auf sein Wort über Parteigrenzen hinweg Verlass war. „Die Gesundheitsreform ist das beste Beispiel dafür, dass er auch die undankbaren Aufgaben – die niemand zuvor angreifen wollte – über alle Parteigrenzen hinweg umgesetzt hat. Mit höchster Professionalität und ehrlicher Zusammenarbeit. Eine solche Reform in dieser Dimension mit allen Parteien zu verhandeln, war ein politisches Meisterstück“, heißt es.
Schon im Jahr 2023 brachte Schleritzko seinen Anspruch gegenüber der „Krone“ auf den Punkt: Die Anliegen der Menschen seien für ihn täglicher Antrieb gewesen. Lösungsorientiert zu arbeiten, über Parteigrenzen hinweg in Zeiten, in denen das Politische Miteinander nicht existiert, mit klarer Zukunftsausrichtung und Gestaltungswillen – das sei stets seine Richtschnur gewesen.
Schleritzkos erreichte Meilensteine können sich sehen lassen: Unter seiner Verantwortung als Landesrat für Finanzen, Mobilität, Infrastruktur und die Landes- und Universitätskliniken wurden nicht nur die Landesfinanzen durch schwierige Jahre geführt, sondern auch wichtige Infrastrukturprojekte umgesetzt. Mit dem Gesundheitsplan 2040+, der völligen Neustrukturierung des Gesundheitswesens im Land, wurde er mit einer vermeintlich unlösbaren Aufgabe ins Rennen geschickt – Ergebnis war eine Reform, die von allen Parteien in der Regierung beschlossen und unisono aus dem Gesundheitsbereich viel Achtung erfuhr, aber auch Kritik hervorrief. Während der Koalitionsverhandlungen wurde Schleritzko zuletzt auch mehrfach als Minister gehandelt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Ich danke Ludwig Schleritzko für sein persönliches Engagement für die Menschen in unserem Land. Für seine neue Aufgabe wünsche ich ihm alles erdenklich Gute.“
Nachfolger für den scheidenden Landesrat wird der zweifache Vater Anton Kasser (62). Der bisherige Landtagsabgeordnete, Bürgermeister und Präsident der Umweltverbände aus Allhartsberg im Bezirk Amstetten gilt als gut vernetzt – und er wird, so wie Schleritzko es war, auf einem Mandat des NÖ-Bauernbundes aktiv sein.
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