Der Altausseer Kirtag ist ein Gästemagnet, Tausende feiern auch am heutigen Kiritogs-Montag, der als inoffizieller Feiertag in der Region gilt, zünftig im Trachtenkleid und in der Knickerbocker. Auch Bundes- und Landespolitiker aus allen Parteien mischen sich unters Partyvolk. Mit den Einnahmen wird in die Feuerwehr investiert.
„Wegen Brauchtumspflege ab Nachmittag geschlossen“, steht in Großbuchstaben auf einem Schild, das Bankkunden vom Betreten eines Ausseer Geldinstitutes hindert. Ähnliche Zettel hängen am Montagvormittag in den Auslagen vieler Geschäfte im Ausseerland. Am dritten Tag des Kiritogs mischen sich viele Einheimische, die am Wochenende selbst eifrig beim großen Brauchtumsfest angepackt haben, unter die Tausenden „Zugroasten“ und genießen die feierliche Bierzelt-Atmosphäre mit zünftiger Volksmusik und deftigen Schmankerln.
Schon vor 10 Uhr warten die Ersten vor dem urigen Holzstangenzelt, um die besten Plätze vor der Bühne zu ergattern: die Ausseer in der Krachledernen samt eingestecktem Hirschfänger, die Ausseerinnen im Dirndl in den charakteristischen Farben Grün, Rosa und Lila. Geduld brauchen viele Partytiger auch, wenn sie sich um die legendären Grillhendl anstellen – sobald sie brennheiß von der Stange gezogen werden, sind sie auch schon weg.
Die Feuerwehr profitiert von den Einnahhmen
„Wir benötigen in den drei Tagen 5000 ganze Hendl, 20.000 Semmeln, 1400 Kilo Bratwürstel, 700 Kilo Sauerkraut und 250 Kilo Saibling“, rechnet der Altausseer Bierzelt-Chef und Floriani-Kommandant Christian Fischer der „Krone“ vor. Dazu kommen noch 700 Fass Bier, 5000 Liter Wein und 650 Liter Spirituosen, die auf den Biertischen landen. „Unser Fest ist die Haupteinnahmequelle für die Feuerwehr“, sagt Fischer, mit den Erlösen könne man die notwendigen Investitionen in Fuhrpark und Ausrüstung tätigen.
Altausseer haben eine „eigene Zeitrechnung“
Wie wichtig die Großveranstaltung für die Gemeinde und die Region insgesamt ist, unterstreicht ÖVP-Bürgermeister Gerald Loitzl schmunzelnd: „Wir haben unsere eigene Zeitrechnung: vor dem Kiritog und nach dem Kiritog.“ Ganz Österreich sei vertreten, dazu pilgern auch viele Touristen aus dem Ausland zum Fuße des Losers.
„Das Fest ist der jährliche Fixpunkt in Altaussee und unser Saisonabschluss. Die Hotels und Gastronomiebetriebe sind über mehrere Tage voll ausgelastet, wirtschaftlich ist der Kiritog nicht mehr wegzudenken.“ Und nach dem Abbau wird schon für die Neuauflage 2026 geplant!
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.