Sein Leben hat Dieter Heinz dem Wasser gewidmet. Schon mit 18 Jahren, damals 1982, hat er seine ersten Schillinge mit dem Tauchen verdient. Der Wassersport begleitete ihn stetig – von den Höhen bis zu den Tiefen. Denn: Im Wasser verlor er seine Tochter Verena.
Mitte 2019, im Alter von 20 Jahren, wurde die Stroblerin und ausgebildete Tauchlehrerin im kroatischen Malinska von einem Schnellboot getötet. Diese Tragödie hat das Leben der Familie Heinz völlig auf den Kopf gestellt. Und es hat Dieter Heinz dazu bewogen, ein halbes Jahr nach dem Unglück einen Verein mit dem Namen „Safer Shorelines“ und dem Ziel, den Wassersport für alle sicherer zu machen, zu gründen.
Das Bild seiner tauchenden Verena zeigt – unter anderem auf der Homepage – die Sicherheitsregeln als Icons, siehe dazu Bild rechts. „Das, was schon seit Jahrzehnten auf den Bergen gemacht wird mit den FIS-Regeln, das wollen wir auch für das Wasser“, erklärt er beim „Krone“-Treffen am Ufer des Wolfgangsees in Strobl. Es sei für ihn auch eine Aufarbeitung: „Das hätte Verena auch so gemacht“, sagt er, fühl- und sichtbar mit einem Schmerz im Herzen.
Mit dabei hat Heinz eine orange, aufblasbare Boje. „Die gibt es jetzt in Strobl bei jedem Wassersport-Verleih.“ Jeder sollte sie als dringende Empfehlung ins Wasser mitnehmen: ob als Schwimmer, SUP-Fahrer oder Taucher. Man könne die Boje ausleihen oder für 25 Euro kaufen. „Dadurch ist man im Wasser sichtbar, es ist viel sicherer und mit dem Bauchgurt merkt man sie nicht beim Schwimmen.“
Der Einheimische erinnert an einen tödlichen Unfall, der sich diesen Sommer am Wolfgangsee ereignet hatte: Ein Urlauber war beim SUP-Fahren ins Wasser gefallen und ertrunken. „Die Boje hätte ihm womöglich das Leben gerettet“, ergänzt Heinz und betont, dass Leute die Regeln nicht kennen und die Gefahren unterschätzen. „Zum Beispiel ist es ein Wahnsinn, wenn Kinder ohne Weste auf dem SUP mitfahren.“
Dabei holt Heinz eine Broschüre hervor: den „See Safety Guide“. Darin findet sich eine Karte des Wolfgangsees, wo Gefahrenbereiche definiert und Stellen für Wassersport markiert sind – samt Sicherheitshinweisen und Kontaktmöglichkeiten. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband.
Heinz erzählt von Projekten auf den Philippinen, in Spanien, Portugal und Südafrika: „Dort werden unsere Sicherheitsregeln gelehrt.“ Der nächste Schritt wäre ein digitaler Ausbau: beispielsweise mit einem Chatbot. Den Verein will er gemeinnützig machen und sucht ehrenamtliche Helfer.
Infos: www.safershorelines.com
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