Gute Ernteaussichten gibt es heuer für die NÖ Winzer. Durch die kalten Nächte und heißen Tage wird der Jahrgang besonders süß schmecken. Sorgen bereiten aktuell die US-Zölle.
Rot, Weiß oder doch lieber ein „Glaserl“ Rosé? Weinliebhaber haben es in Niederösterreich nicht schwer, noch weniger im nächsten Jahr. Denn der Jahrgang 2025 verspricht wieder eine größere Erntemenge als seine Vorjahrgänge.
Das wechselhafte Wetter der vergangenen Monate hat zwar so manche Schwimmbad-Gäste betrübt, nicht aber die Weinbauern.Die erste Hitzeperiode im Juni und Anfang Juli beschleunigte das Wachstum, während der kühlere Juli immer wieder notwendige Niederschläge brachte.
„Ich finde es war ein wunderbares Jahr bisher, mit wenig Hagel und vor allem einem schönen August“, erzählt Reinhard Zöchmann in einer kurzen Arbeitspause am Telefon. Der Weinviertler Weinbauer ist auch Präsident des Niederösterreichischen Weinbauverbandes und weiß um die Entwicklung der Trauben: „Wenn die Nächte im Sommer eher kalt sind und die Tage sonnig, dann ist das optimal für das Aroma.“
Nach einer extrem kleinen Ernte 2024 wird heuer eine gute Durchschnittsmenge von rund 1,6 Millionen Hektoliter erwartet, so die Schätzungen des Verbandes. Vor allem das Kamptal atmet auf: „Da war im Vorjahr sehr viel Frost“, sagt Zöchmann.
Insekten und USA bereiten Probleme
Probleme bereiten der Branche aktuell die verhangenen Zölle von US-Präsident Trump und immer wieder schädliche Insekten. Neben der bereits länger auftretenden Kirschessigfliege habe sich auch die Amerikanische Rebzikade großflächig etabliert.
Auch die junge Generation der 20- bis 35 Jährigen trinke allgemein viel weniger Wein als früher. Die Institution Österreich Wein Marketing habe er sich zum Ziel gesetzt, künftig auch dies Generation für den Wein zu gewinnen. Dabei sollen die sozialen Medien ins Spiel kommen und auch jüngere Winzer mehr vor den Vorhang geholt werden.
Kanada als Hoffnungsmarkt
„Aber wo sich eine Türe schließt, öffnet sich in der Regel eine andere“, bleibt Präsident Zöchmann positiv. Die Branche reagiere stets flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen. Rotwein könne durch kleine Veränderungen beim Anbau in Zukunft auch kühler und dementsprechend im Sommer getrunken werden. Aber Österreich bleibe weiterhin ein „Weißwein-Land“. Am Weltmarkt bleiben die Winzer aber optimistisch: Durch die US-Zölle sei der Weinexport dorthin zwar geschrumpft, seit Kurzem habe Kanada aber ein größeres Interesse am österreichischen Tropfen. Ein „immergrüner“ internationaler Hit: der Grüne Veltliner. „Der übersteht auch das wechselhafte Wetter gut!“
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