Das Land Steiermark präsentierte am Donnerstag seine Sportstrategie 2040: Obwohl der Gürtel finanziell enger geschnallt werden muss, hat man große Visionen. Experten vermissen allerdings echt Ziele.
Die gute Nachricht vorweg: Seit dem Jahr 2020 wurde das Sportbudget in der Steiermark fast verdoppelt. Rund zwölf Millionen Euro sind dafür laut Landeshauptmann und Sportreferent Mario Kunasek (FPÖ) aktuell im Landeshaushalt reserviert. Freilich, in Relation zu anderen Ressorts noch immer ein schwindend gering wirkender Betrag. So kann etwa Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) heuer mit 82,62 Millionen planen.
Nach 15 Jahren neue Strategie
Als Kunaseks Vorgänger im Sportressort hat er die Sport- und Bewegungsstrategie 2040 maßgeblich verantwortet. „Nach 15 Jahren war es Zeit für eine neue Strategie. Wir wollen damit möglichst alle Menschen in der Steiermark erreichen.“ Auf 34 Seiten hat man nun vom Nachwuchssport über die rund 2600 Vereine bis zur Infrastruktur eine Vision zu Papier gebracht, die die Steiermark als Sport- und Bewegungsland positionieren soll.
„Wir wollen die Qualität und die Quantität im Sport steigern – das umfasst den Nachwuchs-, Spitzen- und natürlich den Breitensport“, sagt Kunasek. Beispiele: Im Kinder- und Jugendsport soll etwa ein Konzept zur Stärkung von Bewegungskompetenzen entwickelt werden; für Familien soll es eine Sport-Spezialausgabe der Steiermark-Card geben – außerdem wird es das Land künftig ermöglichen, Spitzensport und Lehre unter einen Hut zu bringen.
„Luft nach oben“ bei Sportinfrastruktur
Auch die Sportinfrastruktur wird unter die Lupe genommen. „Hier gibt es zweifellos Luft nach oben“, stellt Kunasek klar. Problemstellen seien vor allem fehlende Schwimmbäder und Eishallen – aber auch das Stadion in Graz. Hier verweist der Landeshauptmann darauf, dass man weiter auf den Planungsbeschluss der Stadt warte.
Fakt ist aber, dass auch im Sport der Gürtel finanziell enger geschnallt werden muss. Nach den Kürzungen des Bundes und der allgemeinen Teuerung ein weiterer Tiefschlag für die Vereine. „Aber es gibt ein klares Bekenntnis der Landesregierung zur Sportstrategie“, beruhigt Kunasek.
Echte Ziele fehlen
Experten monieren allerdings, dass inhaltlich echte Ziele und messbare Kriterien fehlen – etwa in Form eines konkreten Ausbaus der Sportstätten oder einer Zahl an Staatsmeistertiteln und Olympiateilnehmern.
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