Mariä Himmelfahrt

Gelebte Tradition am Hohen Frauentag im Land Tirol

Tirol
15.08.2025 06:00

Am heutigen Feiertag feiert das Land bekanntlich den Hohen Frauentag. Rosenkranz, Kräuter und Tiroler Identität spielen eine wesentliche Rolle. Eine Expertin klärt auf, was sich hinter den Traditionen verbirgt.

Der Hohe Frauentag ist das Fest der Hoffnung. Es ist ein Tag, der Glauben, Geschichte und gelebte Tradition in besonderer Weise vereint. Als kirchliches Hochfest erinnert Mariä Himmelfahrt an die leibliche Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel. Gleichzeitig ist der Tag seit 1959 offizieller Landesfeiertag – zur Erinnerung an die Befreiung Tirols von der bayrisch-französischen Besatzung im Jahr 1809. Andreas Hofer sprach damals sein Dankgebet zur Muttergottes und zog am 15. August als Oberkommandant feierlich in Innsbruck ein.

Rosenkranz und Kräuterbüschel gehören dazu.
Rosenkranz und Kräuterbüschel gehören dazu.(Bild: Cincelli/dibk.at)

Mariä Himmelfahrt findet sich auch im Rosenkranzgebet wieder, das in der katholischen Frömmigkeit tief verankert ist. Die sogenannten glorreichen Geheimnisse widmen sich der himmlischen Vollendung Marias. Darunter ihre Aufnahme in den Himmel und ihre Krönung zur Himmelskönigin als fünftes glorreiches Geheimnis. „Diese meditativen Betrachtungen laden dazu ein, das Fest nicht nur liturgisch, sondern auch geistlich zu vertiefen“, sagt Christine Drexler, Liturgiereferentin der Diözese Innsbruck.

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Das Beten des Rosenkranzes ist tief im Tiroler Volksglauben verwurzelt und hat bis heute hohe Bedeutung im Leben vieler Gemeinden.

Christine Drexler, Liturgiereferentin der Diözese Innsbruck

Sie weist im Zuge dessen auch auf die Wichtigkeit des Rosenkranzes hin. „Das Beten des Rosenkranzes ist tief im Tiroler Volksglauben verwurzelt und hat bis heute hohe Bedeutung im Leben vieler Gemeinden.“

Die Wiltener Sängerknaben singen beim Landesgottesdienst.
Die Wiltener Sängerknaben singen beim Landesgottesdienst.(Bild: Wiltener Sängerknaben)

Gottesdienst, Empfang, Kranzniederlegung und Co.
Landauf, landab ist heute viel geboten. Innsbruck betreffend beginnt der Landesgottesdienst um 9 Uhr in der Jesuitenkirche Innsbruck und wird von Abt Leopold Baumberger OPraem zelebriert. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Wiltener Sängerknaben unter der Leitung von Johannes Stecher sowie Brigitte Wurzer an der Orgel. Zuvor findet der Landesübliche Empfang vor der Hofburg statt, gefolgt von der Kranzniederlegung am Grabmal Andreas Hofers. Im Anschluss an das Hochamt werden einmal mehr verdiente Persönlichkeiten aus Tirol und Südtirol geehrt.

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Die Kräuterweihe ist dabei oft ein zentrales Element.

Christine Drexler, Liturgiereferentin der Diözese Innsbruck

In der Diözese Innsbruck feiern insgesamt 25 Pfarrkirchen sowie zwei Exposituren mit besonderem Bezug zur Gottesmutter ihr Patrozinium – häufig mit Prozessionen und Pfarrfesten. „Die Kräuterweihe ist dabei oft ein zentrales Element“, erklärt Drexler. Streng genommen handle es sich dabei um eine Segnung: „Der Begriff Weihe hat sich aber umgangssprachlich dafür eingebürgert“, klärt sie auf. Gläubige bringen Kräuterbuschen mit zumeist mindestens sieben Pflanzen – etwa Rosmarin, Salbei, Wermut, Minze, Arnika, Kamille und Thymian – zur Segnung. Die Zahl Sieben steht dabei symbolisch für die Schöpfungstage.

Gesegnete Kräuter gelten als Schutzzeichen
„Ein wichtiges Element beim Kräuterbinden ist wie beim Rosenkranzgebet, dass das zu einem großen Teil von Laien gemacht wird. Diese Tradition erleichtert die aktive Teilhabe“, erklärt Drexler. Die gesegneten Kräuter gelten als Schutzzeichen für Haus und Familie. Die diesem Brauch zu Grunde liegende Legende erzählt, dass die Apostel drei Tage nach Marias Tod ein leeres Grab vorfanden – erfüllt vom Duft von Kräutern und Blumen. Daraus entwickelte sich die bis heute lebendige Praxis der Kräutersegnung, die die heilenden und schützenden Kräfte der Natur hervorhebt.

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