Mit einem großen Schaufenster wird in Flavia Solva nahe Leibnitz die Geschichte der antiken römischen Stadt erzählt. Nun wurde es neu gestaltet und berichtet von der Vernetzung des römischen Reichs anhand antiker Warenwege.
Flavia Solva ist eine der bedeutendsten Ausgrabungen in der Steiermark. Die römische Stadt war zwar nie im Zentrum des antiken Warenaustauschs, konnte aber durch ihre Lage an der Mur und nahe der Bernsteinstraße, die das bedeutende Carnuntum mit dem ebenfalls wichtigen Aquileia verband, am regen Handel des römischen Reichs mitnaschen.
Keramikfunde aus 140 Jahren
Deutlich wird das durch die archäologische Auswertung zahlreicher Keramikfunde, die tief in die Geschichte eintauchen lassen. Regionale und globale Handelsverbindungen werden damit ebenso sichtbar gemacht wie die Gewohnheiten der Bewohner. Doch es geht den beiden Kuratorinnen Eleni Schindler-Kaudelka und Barbara Porod im neuen Schaufenster „Imperium auf Achse“ nicht nur um Handelsbeziehungen, sondern auch um den Austausch von Kultur und Ideen über weite Entfernungen hinweg.
Von 2021 bis heuer wurden die vielen Keramikfunde, die in den vergangenen 140 Jahren in Flavia Solva ausgegraben wurden, von den Archäologen des Universalmuseums Joanneum in Kooperation mit dem Österreichischen Archäologischen Institut und internationalen Fachleuten bearbeitet. Viele der Gefäße oder oft nur Scherben konnten identifiziert und geografisch zugeordnet werden.
Waren aus der damals bekannten Welt
Amphoren aus Istrien und Südspanien, in denen Olivenöl transportiert wurde, fanden sich ebenso wie Gefäße, in denen Wein aus Italien, Spanien, Südfrankreich und Griechenland geliefert wurde. Und von der Levante kamen eingelegte Früchte in die südliche Steiermark beziehungsweise die Provinz Noricum.
Das alles beweist, dass Falvia Solva vielleicht nicht die bedeutendste römische Stadt, aber doch erstaunlich kultiviert für eine Provinzmetropole war. Da lohnt sich doch der Besuch.
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