Die Talfahrt auf dem Arbeitsmarkt in Niederösterreich geht unvermindert weiter. Auch im Sommer ist die Zahl jener, die im weiten Land auf Job-Suche sind, gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Aus der Landespolitik kommen dazu Stehsätze: Die Regierung vertröstet, die Opposition fordert.
Wenn auch Politiker und Wirtschaftsforscher immer öfter das Lichtlein am Ende des „Konjunkturtunnels“ beschwören – auf dem heimischen Arbeitsmarkt sind diese Prognosen noch nicht angekommen. 43.340 Personen sind derzeit in Niederösterreich als arbeitslos gemeldet, um 3,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Rechnet man dann noch die Teilnehmer an Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS) dazu, such sogar 51.886 Menschen im größten Bundesland einen Job – ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Juli 2024. Hunderte Arbeitsplätze gingen vor allem im Handel und in den Sparten technische Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen verloren.
93 Tage arbeitslos
Dabei kann man dem AMS keine Untätigkeit vorwerfen. Immerhin konnten seit Jahresbeginn bereits 46.561 offene Stellen in Niederösterreich von den Arbeitsmarktvermittlern besetzt werden. „Die Klienten waren zuvor durchschnittlich 93 Tage in der Arbeitslosigkeit“, erklärt AMS-Chefin Sandra Kern.
Weniger offene Stellen
Frauen, Ältere und Jugendliche bis 24 Jahre trifft die Keule des Job-Verlustes derzeit am häufigsten. 727 (3,6 Prozent) weibliche Arbeitslose mehr als im Vorjahr sind derzeit zu verzeichnen. Die Zahl der Arbeitssuchenden über 50 Jahre ist um 741 (4,9 Prozent) gestiegen. Und bei den Jüngeren kletterte die Zahl der Betroffenen um 6,3 Prozent auf insgesamt 4477. Neue Arbeitsplätze zu finden, war vor einem Jahr noch leichter. Denn mit 14.070 sind derzeit nahezu um 12 Prozent weniger offenen Stellen im AMS-Angebot.
Politische Schlagworte
Während Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) auf die Zukunft vertröstet und eine wirtschaftliche Erholung samt einer Verbesserung der Job-Situation in Niederösterreich „in moderater Form nächstes Jahr“ erwartet, nutzt die SPÖ die jüngste AMS-Bilanz, um der schwarz-blauen Landeskoalition ans Zeug zu flicken. Landesvorsitzender Sven Hergovich fordert ein „sofortiges Konjunktur- und Beschäftigungsprogramm“ mit Investitionen in Bildung, Digitalisierung und sozialen Wohnbau. Konkreteres als Schlagworte bleibt aber auch er schuldig.

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