Auch nach Monaten sind noch immer zu viele Tiere in einem umstrittenen Hirschgehege in der Südsteiermark. Die Behörden haben jetzt ein Strafverfahren eingeleitet, der Besitzer beteuert, gut zu füttern.
Schon im Mai haben wir über den heftigen Wirbel rund um ein Wildtiergatter im Bezirk Leibnitz berichtet und Aufklärung verlangt: Es sei laut Meldungen völlig überbelegt, die Tiere würden nur unzureichend gefüttert und elendiglich in nicht unerheblicher Stückzahl verenden. Vorwürfe, die jede Behörde sofort auf den Plan rufen müssen, da Tierleid und Gefahr in Verzug im Raum stehen.
Die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz agiert in dieser Causa aber offenbar nicht effektiv genug. Mit dem Maßnahmenbescheid vom Mai wurde, so teilt Bezirkshauptfrau Karin Wiesegger-Eck auf „Krone“-Anfrage mit, dem Tierhalter aufgetragen, aus dem – offensichtlich tatsächlich völlig überbelegten – Gatter so viele Stück Rotwild zu entnehmen, „dass die Besatzdichte maximal zehn adulte Tiere je Hektar beträgt, somit höchstens 28 Tiere“.
Half erst Mail auf die Sprünge?
Wurde das in Folge aber kontrolliert? Jedenfalls wurde zumindest am Tag nach unserem Mail mit dem erneuten Ersuchen um Stellungnahme behördlich Nachschau gehalten. Wiesegger-Eck: „Bei der am 11. Juli durchgeführten Kontrolle durch den Amtstierarzt wurden 40 adulte Tiere und 16 Kälber vorgefunden, es bedarf somit nach wie vor einer Reduktion von zumindest zwölf adulten Tieren auf 28.“
Da dem Maßnahmenbescheid nicht entsprochen worden sei, werde von der Bezirkshauptmannschaft ein Strafverfahren eingeleitet. Einige Tiere wären „mager“, der Ernährungszustand aber gut, eine Tierabnahme käme jedoch keinesfalls in Betracht.
Besitzer beteuert ausreichende Fütterung
Auch der Besitzer beteuert, ausreichend zu füttern, verweist auf ein bestens gefülltes Heulager. Aber an den Zahlen ist dennoch nicht zu rütteln.
Die Behörde droht dem Besitzer des Geheges an, die angeordnete Reduktion von einem Dritten durchführen zu lassen. Wobei: Kommt hier nur ein Abschuss infrage? Warum gibt es keine tierfreundlichen Lösungen?
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