Aufruf der Arche Noah

„Fahndung“ nach verschollenen Obstsorten läuft

Zwetschken wie diese kennt jeder, die „Aprikosenen“ kaum wer.(Bild: Reinhard Judt)

Mittels „Steckbrief“ suchen Arche-Noah-Pomologen von Schiltern aus nach besonderen Aprikosenpflaumen. Denn es ist nicht einmal sicher, ob es das Rare vom Baum noch gibt! 

Sie sind sonnengelb, duften nach Sommer und schmecken ein wenig wie Marillen – die sogenannten Aprikosenpflaumen. Einst bereicherten sie die österreichische Obstkultur in ihrer ganzen Vielfalt, doch heute sind sie kaum noch bekannt. Zwei besonders aromatische Sorten gelten als verschollen: die Braunauer Aprikosenartige Pflaume und Kroneders Aprikosenpflaume. Erstere wurde bereits 1818 in Oberösterreich vom Apotheker Georg Liegel beschrieben – als gelbe, süße Pflaume mit deutlichem Marillenaroma. Die zweite stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, gezüchtet von Anton Kroneder in Amstetten. Auch sie zeichnet sich durch ihre goldgelbe Farbe und ihren feinen Geschmack aus.

Nach diesen speziellen Pflaumen such die Arche Noah.(Bild: zVg/Arche Noah)

Sie sollen für die Zukunft bewahrt werden. Hinweise: [e-mail](Bild: zVg/Arche Noah)

Marillenartiges Aroma
„Wir suchen nach überlebenden Exemplaren und rufen alle auf, die gelbe Pflaumen mit marillenartigem Aroma in ihren Gärten oder auf alten Streuobstwiesen haben, sich bei uns zu melden. Es könnten diese verloren geglaubten Sorten sein“, appelliert Philipp Bodner Projketleiter bei der Arche Noah in Schiltern bei Langenlois, an Grundbesitzer.

Warten auf Fundmeldungen
Jede Fundmeldung sei ein Mosaikstein zur Wiederentdeckung einer fast vergessenen Obstkultur. Bodners stille Hoffnung: „Vielleicht steht noch irgendeiner einer dieser seltenen Bäume in einem alten Garten – knorrig, unbeachtet, aber noch immer voller Leben.“