Die steirischen Seen sind aktuell schon richtig warm – der Stubenbergsee hat schon 27 Grad Celsius, sogar der vermeintlich „kühle“ Altausseersee hat 22 Grad. Was viele Badegäste jedoch freut, ist für die Natur aber durchaus auch mit Gefahren verbunden: Es drohen Algenblüte und Parasitenbefall.
Die steirischen Seen gehören Jahr für Jahr zu den saubersten und reinsten Europas. Doch der Klimawandel heizt auch ihnen ordentlich ein: Aktuell vermelden mehrere steirische Seen bereits Rekordwerte bei über 25 Grad, der Stubenbergsee ist mit 27 Grad der wärmste. Schon vor Jahren wurde dort eine Art Tiefenbelüftung in den See eingebaut, um die Wasserqualität zu sichern. Auch beim Thalersee wird dieser Schritt bereits überlegt.
Doch auch wenn die Hitze heuer relativ früh zuschlägt, der Trend zur stetigen Erwärmung der steirischen Seen zeigt sich schon seit Jahren. Eine Studie des Landes von 2023 etwa hat belegt, dass die Durchschnittstemperatur im Altausseersee seit 1963 um knapp vier Grad gestiegen ist, fast drei Grad waren es beim Grundlsee.
Algenblüte als Gefahr
Doch welche Auswirkungen kann diese Erwärmung langfristig auf die Wasserqualität haben? „Bei hohen Wassertemperaturen kann es zu einer raschen Vermehrung von Cyanobakterien kommen, der sogenannten Algenblüte“, sagt Werner Windhager von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).
Cyanobakterien, umgangssprachlich „Blaualgen“ genannt, sind Bakterien, die Toxine bilden können. Anzeichen dafür sind eine bläulich-grüne Trübung des Wassers, Schlierenbildung und „Algenteppiche“ an der Wasseroberfläche. Bei Verschlucken größerer Mengen kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen. In der Steiermark gab es solche Fälle in den vergangenen Jahren nur in kleinen Badeseen im Süden des Landes und eher am Ende der Saison – mit der stetig steigenden Wassertemperatur, steigt aber auch die Gefahr dafür!
Zerkarien: Lästig, aber nicht gefährlich
Weniger gefährlich, aber unangenehm für Badegäste können sogenannte Zerkarien sein. Das sind mikroskopisch kleine Parasiten, die vor allem in Verbindung mit Wasserschnecken auftauchen, die ebenso das warme Wasser mögen: „Zerkarien können beim Menschen zu Juckreiz und Ausschlag führen. Ihr Vorkommen bedeutet aber nicht, dass die Wasserqualität schlecht wäre“, sagt Windhager.
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