In einer Trauersitzung gedachten die Mitglieder der steirischen Landesregierung und die Abgeordneten im Landtag der Opfer des Amoklaufs von Graz. Über die Parteigrenzen war man sich einig: Die Steiermark hält zusammen, niemand werde zurückgelassen.
Auf den Besucherrängen im Landhaus hatten viele Trauernde Platz genommen, auch die Grazer Stadtregierung mit Bürgermeisterin Elke Kahr an der Spitze zeigte ihre Anteilnahme.
Die Gedenksitzung des Landtages Steiermark begann mit einer Schweigeminute: „Unser Graz und unser Land sind nicht mehr das, was sie vor dem 10. Juni waren. Nicht nur österreichweit, sondern auch international war Graz in den vergangenen Tagen Zentrum der Aufmerksamkeit – eine Aufmerksamkeit, die auf schmerzhafte Weise gezeigt hat, welches Ausmaß dieses furchtbare Verbrechen erreicht hat. Doch inmitten der tiefen Trauer ist auch ein starkes Zeichen des Zusammenhalts spürbar: Wir Steirerinnen und Steirer stehen in diesen schweren Tagen fest an der Seite der Opfer und ihrer Familien“, betonte der freiheitliche Landtagspräsident Gerald Deutschmann.
„Müssen richtige Schlüsse ziehen“
FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek versprach den Hinterbliebenen: „Die Steiermark lässt niemanden zurück.“ Und er appellierte an die Angehörigen, weiter Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Wir werden sie anbieten, solange sie gebraucht wird.“ Nach der Phase der Trauer gehe es darum, die richtigen Schlüsse und politischen Ableitungen aus der Tat zu ziehen. SPÖ-Chef Max Lercher versicherte in seiner Rede, seine Partei würde ihn dabei unterstützen.
ÖVP-Obfrau Manuela Khom möchte in den kommenden Wochen etwa Fragen stellen, wie man Eltern dabei unterstützen könne, wenn sich ihre Kinder zu sehr in Videospielen verlieren. Man müsse auch die Datenschutzgrundverordnung überprüfen. „Wir müssen uns auch ansehen, wie aus offensichtlicher Orientierungslosigkeit so viel Wut, Hass und Gewalt wird“, ergänzte der schwarze Klubobmann Lukas Schnitzer.
Betroffen zeigte sich auch Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl und dankte besonders Schulpsychologen und Einrichtungen der Gewaltprävention.
Strengere Waffengesetze gefordert
Neos-Chef Niko Swatek forderte strengere Waffengesetze und den Datenaustausch der Behörden. KPÖ-Obfrau Claudia Klimt-Weithaler versicherte: „Wir werden niemals vergessen, was vor einer Woche passiert ist.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.