In „Wir sind nicht zu fassen!“ (20.15 Uhr, ORF 2) muss das Wiener „Tatort“-Ermittlerduo notgedrungen in die Szene der Staatsverweigerer eintauchen. Eine brillant-rasante Story.
Tausende Demonstranten legen die Wiener Innenstadt lahm und es kommt zunehmend zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Polizei verliert Mannstärke durch Verletzungen, wird überfordert und reagiert nicht immer konform. Inmitten des Trubels stirbt Student und Aktivist Jakob Volkmann (Tilman Tuppy) – erste Ermittlungen des etablierten Duos Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) führen in den Polizeiapparat, doch es tun sich bald weitere Gräben auf.
Als Kollegin Meret Schande (Christina Scherrer) nach dem Wurf eines Molotov-Cocktails verletzt wird, führen die Ermittlungen zunehmend in die Szene rechtsextremer und gut vernetzter Staatsverweigerer, die Polizei, Ordnung und Demokratie als zu zerstörende Feindbilder wahrnimmt. Langsam wird es rundum immer brenzliger.
Der „Tatort“-erprobte Kärntner Regisseur Rupert Henning inszeniert den 35. gemeinsamen Fall von Eisner und Fellner als konspirativen Politthriller, der in einer unglaublichen Rasanz zwischen den Szenen und Nebenhandlungsbögen wechselt, dabei aber manchmal fast ein bisschen zu rasch zwischen den vielen Querverweisen hin- und herpendelt. Die Diskussion um Recht oder Unrecht von unangemeldeten Demonstrationen und der zunehmenden Auflehnung von Untergrundextremisten könnte aber nicht aktueller sein und lässt einen angesichts der gegenwärtigen Relevanz des Öfteren den Atem stocken.
„Was wir erzählen, findet in der Realität de facto statt“, bekräftigt Hauptdarsteller Krassnitzer, „man kann ja kaum mehr zu Freunden gehen, wo nicht im Laufe des Abends über den Vormarsch der Rechten gesprochen wird. Alle reden über das Thema, also kann man auch einen ,Tatort‘ darüber machen.“ „Wir sind nicht zu fassen!“ überzeugt und schockiert zugleich – und hält uns den gesellschaftspolitischen Spiegel vor ...
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