"Liberace"

Matt Damon als Lover von Michael Douglas

Der Einwanderersohn mit italienischem Vater griff schon mit vier in die Tasten. Später, in den 1970ern, als er längst zu den weltweit höchstbezahlten Entertainern zählte, prangte stets ein Kandelaber auf seinem Flügel. Mit seinen prunkvollen Bühnenkostümen, Pelzen und wertvollen Klunkern war Liberace eine Art Moshammer von Las Vegas. Seine homosexuellen Neigungen bestritt er stets vehement. Und dennoch legt der Film gerade darauf seinen Fokus.

Es ist dies die Geschichte einer exzentrischen Männerliebe, die im Verborgenen blüht. Bereits 58-jährig lernt er den 17-jährigen Scott Thorson kennen. Ein Begehren, von dem die Welt nichts mitbekommen soll. Fünf Jahre erträgt der junge Beau die Extravaganzen seines "Sponsors", so auch diverse plastische OPs, nahezu klaglos. Pikante Herzensversehrungen enden vor Gericht.

Mit Michael Douglas in der Titelrolle und Matt Damon als dessen blutjungen Lover sind hier zwei Schauspieler am Werk, deren überragendes Spiel höchste Bewunderung verdient, geben sie doch ihre schrillen Figuren in keinem Moment der Lächerlichkeit preis. Auch weiß das dramatische Finale an Liberaces Sterbebett larmoyante Klippen zu umschiffen. Was bleibt, ist Emotion und Pomp, der in verschwenderisch schönen Kitschkulissen seine ganze Wirkung zu entfalten versteht. Regie: Steven Soderbergh.

Kinostart von "Liberace": 18. Oktober.