Bäume statt Erdrutsch
Mit jedem Setzling wächst die Hoffnung in Hörbranz
Am Dienstagabend hat die Gemeinde Hörbranz zu einer ersten Baumpflanzaktion am berüchtigten Erdrutschhang in der Parzelle Hochreute aufgerufen. Bis der Schutzwald dem Erdreich Halt gibt, wird es allerdings noch dauern.
Dieses Ereignis hat sich ins kollektive Gedächtnis der Hörbranzer eingebrannt: In der Nacht von 28. auf 29. April 2023 mussten 39 Menschen fluchtartig ihre Häuser verlassen, weil der Hang oberhalb der Parzelle Hochreute als Folge sintflutartiger Regenfälle ins Rutschen geraten war.
Über eine Breite von 150 Metern gingen abertausende Kubikmeter Schlamm, Erdreich und Geröll ab, sechs Häuser sollten am Ende durch die Naturgewalt zerstört werden, mehrere Familien verloren ihr Zuhause. Da der Hang in den folgenden Wochen und Monaten immer weiter abrutschte, mussten auch viele weitere Anrainer um ihr Hab und Gut bangen.
Idealer Zeitpunkt, um Bäume zu pflanzen
Inzwischen gibt es trotz der vielen Rückschläge wieder Hoffnung: Erddämme sind errichtet worden, es wurden Drainagen gelegt und unzählige Tonnen an Erdreich und Schutt bewegt. Nicht zuletzt dank niederschlagsarmer Monate ist der Hang derzeit kaum in Bewegung.
Die Lage hat sich so weit beruhigt, dass nun sogar damit begonnen werden konnte, einen Schutzwald zu pflanzen. Am Dienstagabend hat die Gemeinde erstmals die Bevölkerung zum gemeinsamen Aufforsten aufgerufen. Immerhin 50 Personen sind der Einladung gefolgt und haben binnen weniger Stunden rund einen Hektar Fläche mit Setzlingen bepflanzt.
Das Ziel: ein fünf Hektar großer Schutzwald
Kommende Woche findet die zweite Baumpflanzaktion statt, in Summe sollen am Ende rund fünf Hektar Mischwald mit klimafitten und tiefwurzelnden Arten aufgeforstet werden. Bis der Schutzwald tatsächlich seinem Namen gerecht werden kann, werden Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Und dennoch wächst mit jedem einzelnen Setzling die Hoffnung.
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