Gezieltes Recycling statt Bergen von Müll – damit punktet der diesjährige Grazathlon. Es ist das erste große Laufevent, das auf Mehrwegbecher setzt, und so anderen Veranstaltungen als „grünes“ Vorbild dienen könnte. 600 Kilogramm Abfall können vermieden werden.
Der Grazathlon wird zum Vorreiter unter den Laufevents: „Die Veranstaltung verzichtet erstmals auf Einwegbecher“, sagt Christopher Lindmayr, Leiter des Grazer Referats für Abfallwirtschaftscontrolling. Bisher hatte sich rund um die Labestationen ein regelrechtes Bechermeer gebildet – heuer kann sämtliches Material wiederverwertet werden. „Wir sagen immer, der beste Abfall ist jener, der gar nicht erst entsteht.“
Die Mehrwegbecher im Graz-Design, erhältlich in 0,3 und 0,5 Liter, sind ein Zeichen langjähriger Bemühungen der Stadt Graz um mehr Nachhaltigkeit. Bedenken gab es allerdings immer wieder in Sachen Sicherheit: So könnten die Becher zur Stolperfalle werden oder gar zerspringen. „Wir wollen unsere Teilnehmer nicht gefährden und haben uns deswegen eine eigene Infokampagne überlegt“, sagt Lorenz Neubauer von Company Code, der Eventagentur hinter dem Grazathlon.
„Becherhängematte“ zum Einwerfen
Was via Social Media und Co. kommuniziert wird: Die Becher sollen nicht am Boden, sondern in sieben Meter großen „Hängematten“ landen. „Da ist auch die Zivilcourage der Läufer gefragt“, sagt Neubauer. Erprobt wurde das Konzept bereits beim Social Business Nightrun. Nun ist man auch für das erste Großevent bereit, denn: „Bei der Becherrückgabe gibt es für die Läufer keinen Zeitverlust.“
So sollen insgesamt 600 Kilo oder drei Mulden voll Müll vermieden werden. Immerhin braucht es 72.000 Becher für das Hauptrennen mit 6500 Startern. „Der Grazathlon könnte ein Vorbild für weitere Läufe sein“, sagt Neubauer und betont, dass das nur der erste Schritt in die richtige Richtung sei. Auch bei Abfalltrennung, Startersackerl und Catering achtet man bereits auf die Umwelt – für das kommende Jahr wird die Zertifizierung zum „Green Event“ angestrebt.
„Ich arbeite weiter daran, dass Mehrweg bei allen Großveranstaltungen der Standard wird“, sagt auch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), die den Umstieg stark forciert. So wurden Mehrwegprodukte bereits in die Richtlinien für die Nutzung öffentlicher Plätze bei Veranstaltungen aufgenommen. Produziert werden die Becher übrigens in Österreich – gewaschen in Graz.
Am 14. Juni findet der Hauptbewerb des Grazathlons statt. Über fünf oder zehn Kilometer gilt es zahlreiche Hindernisse zu überwinden. Noch sind Startplätze verfügbar.
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