Das steirische Luftfahrtunternehmen Ames Aerospace mit Sitz in Peggau feiert 20-jähriges Jubiläum – und zugleich den größten Auftrag der Firmengeschichte. In mehr als 150 Flugzeugen einer südamerikanischen Airline sorgen die Steirer für neue Kabinenausstattung.
Wer viel mit dem Flugzeug unterwegs ist, ist irgendwann ziemlich sicher schon einmal in einer Maschine gesessen, in der Komponenten des steirischen Flugzeugzulieferers Ames verbaut sind. Ob in Äthiopien, den USA, China, Indien oder natürlich Österreich und Deutschland: „Wir haben in den letzten 20 Jahren rund 500 Airlines auf der ganzen Welt ausgestattet. Ich wusste am Anfang ehrlich gesagt selbst nicht, dass es überhaupt so viele gibt“, sagt Firmengründer und Eigentümer Walter Starzacher.
In einem unscheinbaren Gewerbegebiet in der 2400-Seelen-Gemeinde Peggau, nördlich von Graz, verbirgt sich mit Ames ein weltweit gefragtes Hightech-Unternehmen der Luftfahrtindustrie.
Von der Trennwand bis zum Gepäckfach
Mit aktuell rund 50 Mitarbeitern am Stammsitz Peggau und fünf weiteren in Dublin (Irland) hat sich Ames auf Kabinenumbauten und -upgrades spezialisiert. In eigener Entwicklung und Produktion entstehen auf den ersten Blick unscheinbare Komponenten wie Stauschränke oder Trennwände – hinter denen sich aber viel Know-how, Hightech und umfassende Zertifizierungen verbergen. Was nicht selbst produziert wird, kommt größtenteils von steirischen oder österreichischen Zulieferern. „Die Wertschöpfung bleibt zu rund 85 Prozent in Österreich“, sagt Ames-Geschäftsführer Daniel Maier.
Heuer feiert das Unternehmen 20-jähriges Jubiläum – und passend dazu hat man den größten Auftrag der Firmengeschichte an Land gezogen. Für Latam Airlines mit Sitz in Chile – der größten Fluggesellschaft Südamerikas – modernisiert Ames die Kabinen von 155 Flugzeugen des Typs Airbus 320. Gesamtauftragsvolumen: Rund 8,5 Millionen Euro. „Während wir hier stehen, sind Kollegen gerade vor Ort und machen die Abschluss-Zertifizierung für das erste Flugzeug“, so Maier. Rund 5000 Flugzeugkomponenten werden dafür von der Steiermark nach Südamerika geliefert.
„Einzigartig kurze Lieferzeiten“
Warum die Steirer in dieser Nische am Weltmarkt so gefragt sind? „Vor allem unsere absolute Liefertreue und einzigartig kurze Lieferzeiten“, erklärt Eigentümer Starzacher. „Wir haben eine durchschnittliche Lieferzeit von drei bis acht Wochen, große Konzerne brauchen dafür rund sechs bis neun Monate.“ Das sei gerade in der Luftfahrt enorm wichtig, wo jeder Tag Stehzeit enorm viel koste.
Aktuell unterstützen die Steirer auch gerade die Austrian Airlines bei der Einflottung der Boeing 787-Dreamliner. „Wir bringen das bestehende Interieur auf den Standard der österreichischen Fluglinie, passen Farben, Teppiche und Details so an, dass die Flugzeuge im Erscheinungsbild klar als Austrian Airlines erkennbar sind“, erklärt Maier.
Werk in Peggau wurde erweitert
Im Gründungsjahr 2005 wurden laut Ames 35 Rechnungen mit einem Volumen von 400.000 Euro ausgestellt. Im letzten Jahr waren es 1000 Rechnungen und ein Umsatz von rund zwölf Millionen Euro.
Angesichts des starken Wachstums wurde auch die Fertigung in Peggau um eine 500 Quadratmeter große Halle erweitert sowie die Betriebsabläufe optimiert. 1,5 Millionen Euro wurden dabei in die Hand genommen – laut Ames ohne Fremdfinanzierung.
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