Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat ehemaligen Amtskollegen jetzt einen der höchsten Orden Niederösterreichs verliehen. Zurecht?
Das „Goldene Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ – allein die genaue Bezeichnung der Auszeichnung umweht ein Hauch von Monarchie. Und sie geht in ihren Ursprüngen auch auf den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. zurück. Dass Niederösterreichs Landeshauptfrau jetzt selbige ihren ehemaligen Amtskollegen aus der Steiermark, aus Salzburg und Tirol bildlich gesprochen an die Brust heftete, erinnert auch frappant an Gepflogenheiten früherer Herrscherhäuser, als sich der Hochadel gegenseitig Orden umhängte – das oft gebrauchte Synonym „Landesfürsten“ für die Landeshauptleute kommt offenbar nicht von ungefähr.
Distanz zur Realität
Die Zeremonie im Landhaus zu St. Pölten lässt eine gewisse Distanz zu jener Realität, in der das „einfache Volk“ lebt, erkennen. Da sind all jene Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die als Werktätige mit ihrer Arbeitskraft das wirtschaftliche Fortkommen unseres Bundeslandes erarbeiten. Die als Bäuerinnen und Bauern für unser tägliches Brot sorgen. Die als Lehrerinnen und Lehrer unserer Jugend das Rüstzeug für die Zukunft geben. Die uns als Pflegekräfte einen würdigen Lebensabend ermöglichen. Die durch Engagement in Vereinen den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land fördern. Die Liste ließe sich wohl ellenlang fortsetzen, ohne jemals vollständig zu sein.
Ihnen allen sollte man eher Orden verleihen. Aber das haben Fürsten ja zu keiner Zeit gemacht . . .
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.