Vor Kurzem hatte das "Vier Pfoten"-Team in Rumänien einen Anruf von einem ortsansässigen Veterinär-Assistenten erhalten, der ihnen berichtete, dass er bei einem Freizeitbesuch im Wald von Letea ein Pferd mit einem "großen, infizierten Geschwulst am Auge" gesichtet hatte. "Die Beschreibung klang besorgniserregend", erzählt Tierarzt Ovidiu Rosu. "Daher beschlossen wir, umgehend zu helfen."
Tumor bereits von Parasiten befallen
Das Team der "Vier Pfoten" fand den Hengst sehr bald. Rosu und seine Mitarbeiter narkotisierten das Tier und untersuchten es. "Dabei bestätigte sich der ursprüngliche Verdacht rasch, dass es sich um einen sehr großen Tumor – wahrscheinlich ein Papillom – handelte, der bereits von Fliegen und Maden befallen war und in unmittelbarer Umgebung des inneren Augenwinkels wuchs", berichtet Dr. Rosu. Glücklicherweise war das Auge selbst nicht betroffen.
Operation verlief erfolgreich
Das Team operierte den Tumor, was sich aufgrund der großen Nähe zum Auge als recht schwierig erwies. Dennoch gelang es, ihn vollständig zu entfernen. Die Operation dauerte etwa zwei Stunden. Danach wurde das Pferd mit Langzeit-Antibiotika und Analgetika versorgt und die Wunde verbunden, um sie vor Infektionen und Maden zu schützen. Rosu glaubt, dass für den Hengst nun das Schlimmste vorbei ist: "Wir werden ihn aber selbstverständlich weiter beobachten und, sollte er wieder Probleme bekommen, entsprechend nachbehandeln."
Geburtenkontrolle-Projekt bei den Wildpferden
Bereits seit einigen Jahren kümmern sich die "Vier Pfoten" um die wild lebenden Pferde im rumänischen Letea. Die Tierschutzorganisation konnte 2010 im Zuge einer Protestaktion die rund 1.500 Pferde retten: Die Regierung wollte sie töten lassen, weil sie ihrer Ansicht nach eine zu große Gefahr für das Naturschutzgebiet Donaudelta darstellten. Stattdessen boten die Tierschützer eine humanere und gleichzeitig nachhaltige Lösung an: In Kürze startet ein groß angelegtes Geburtenkontrolle-Projekt, dessen Pilotphase bereits erfolgreich abgeschlossen wurde.
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