Der Studie zufolge leidet Europa vor allem darunter, dass der Produktivitätszuwachs begrenzt und der Bankensektor schwach ist. "Dieses düstere Bild ruft nach mutigen Schritten der Politik, die signifikant über das hinausgehen, was derzeit unternommen wird", meinen die Studienautoren.
Vor 30 Jahren habe die damals noch kleinere EU in der Summe eine um 15 Prozent höhere Wirtschaftsleistung als die USA gehabt. Bis 2017 dürfte sie 17 Prozent unter dem US-Niveau liegen. Die Produktivität sei in Europa seit 2007 gefallen, die Arbeitsmärkte seien nicht flexibel genug, und die europäischen Firmen würden sich mehr auf Nachahmungen statt Innovationen konzentrieren.
Bankenunion als wichtige Grundlage für Wachstumsstrategie
Den Experten zufolge müssen die europäischen Banken, wie es jetzt auch unter dem Dach der Europäischen Zentralbank vorgesehen ist, unter eine einheitliche Aufsicht gestellt werden. Statt radikaler Haushaltskürzungen müssten die Regierungen das Pensionssystem reformieren. Und kleine Firmen müssten auch an Gelder für Investitionen kommen, selbst wenn die Banken zurückhaltend seien.
Nur durch mutige Reformen können die wirtschaftlichen Probleme Europas gelöst werden, so der Schluss der Autoren. Die düsteren Prognosen waren auch Thema beim Treffen der 27 EU-Finanzminister in Dublin am Freitag und Samstag.
Die Wachstumsstrategie der EU beinhaltet fünf Kernziele:
OECD: "Weltwirtschaft erholt sich, Europa bleibt zurück"
Erst vor wenigen Wochen hatte die OECD ein ähnlich düsteres Szenario für Europa gemalt. "Während sich die Weltwirtschaft langsam erholt, bleibt Europa zurück", so die Hauptthese der aktuellen OECD-Studie zu diesem Thema (siehe Infobox).
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