Russland

Putin soll Klub gegen Referee helfen

Fußball
14.09.2005 12:42
Der russische Fußball-Erstligist Terek Grosny aus dem Konfliktgebiet Tschetschenien hat Präsident Wladimir Putin um Schützenhilfe gegen angeblich voreingenommene Schiedsrichter gebeten. Der derzeit 16. und letzte Platz für Terek in der russischen Meisterschaft gefährde "die politische Stabilisierung des Nordkaukasus", erklärte die Clubleitung um den tschetschenischen Vizeregierungschef Ramsan Kadyrow.

Am Mittwoch protestierten etwa 1000 Fans im Stadion von Grosny gegen die ihrer Ansicht nach systematischen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter. Die tschetschenische Mannschaft solle aus der ersten russischen Liga verdrängt werden. In dieser Saison sei Terek bereits um 15 Punkte gebracht worden, rechneten sie vor.

Terek müsse "ernst genommen werden"
Der Anrufung Putins als "Oberschiedsrichter" schloss sich auch der tschetschenische Präsident Alu Alchanow an. Terek Grosny als "Visitenkarte Tschetscheniens" müsse ernst genommen werden, sagte er. Sportminister Wjatscheslaw Fetissow versprach umgehend eine Klärung der Vorwürfe. "Ich bin sicher, dass es keine Verschwörung gegen Terek gibt", erklärte der Präsident des russischen Fußballverbandes, Witali Mutko.

Viel Geld investiert
Die russische Staatsmacht hat in den vergangenen Jahren viel Geld und Aufmerksamkeit in Terek Grosny investiert. Die Wiederbelebung des Traditionsclubs sollte auch die Stabilisierung der Krisenregion Tschetschenien belegen. Als russischer Pokalsieger von 2004 brachte Terek es sogar zu einem kurzen Auftritt im UEFA-Cup.

Die Moskauer Zeitung "Iswestija" schlug am Mittwoch ironisch vor, aus der geforderten politischen Schützenhilfe eine feste Einrichtung zu machen. Vor Saisonauftakt solle der russische Sicherheitsrat die Platzierungen je nach Erfordernis festlegen. Dabei dürfe das Armee- Team ZSKA (die Armee steckt in einer schwierigen Reform) nicht unter Platz drei sinken. Auch für Lokomotive Moskau (die Eisenbahn muss pünktlich fahren) und Zenit St. Petersburg (Heimat des Präsidenten) seien Spitzenplätze einzuplanen.

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(Bild: KMM)



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