Historische Kriminalromane sind ganz groß im Trend – in der Steiermark feiern Autoren wie Gudrun Wiesler und Franz Preitler damit Erfolge. Beide haben nun neue Bücher am Start.
Krimis sind für mich ein toller Weg, um das Vergangene dem Vergessen zu entreißen“, sagt Franz Preitler. Seit einigen Jahren feiert der steirische Autor mit seinen Romanen, die er rund um historisch verbürgte Kriminalfälle im Mürztal ansiedelt, große Erfolge. Nun legt er mit „Keine Schonzeit für Mörder“ den neuesten historischen Krimi nach – angesiedelt zur Zeit des Ersten Weltkrieges. „Es war eine Zeit der großen Entbehrungen, daher war das Wildern – eigentlich ja streng verboten – für viele Steirer ein Überlebensweg.“
In diesem Milieu siedelt Preitler die Geschichte an: Im Mürztal stirbt im Jahr 1914 ein Gendarm durch die Kugel eines Wilderers, dieser wird daraufhin von einem Jäger erstochen. Das Gericht steht dem Jäger zwar Notwehr zu – doch es bleiben Zweifel, was wirklich passiert ist. Und die Wirren einer verbotenen Liebe und des aufziehenden Weltkrieges machen es nicht einfacher, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Preitler erzählt in „Keine Schonzeit für Mörder“ (Gmeiner Verlag, 288 Seiten, 14 €) nicht nur eine spannende Kriminalgeschichte, sondern zeichnet auch ein Sittenbild der Steiermark in einer Zeit des großen gesellschaftlichen Umbruchs.
Blicke in die Abgründe der Kaiserzeit
Sittenbilder zeichnet auch die Grazer Autorin Gudrun Wielser in ihren historischen Krimis, für die sie heuer bereits mit dem Fine Crime Award in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet wurde. Mit „Die Mur schweigt“ (emons Verlag, 256 Seiten, 14 Euro) legt sie nun den dritten Teil ihrer Serie rund um den Gendarmen Wilhelm Koweindl und die Hauslehrerin Ida Fichte vor, die im Graz der 1880er-Jahre ermitteln.
Während Koweindl dieses Mal eher mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt ist, taucht Fichte in diesem neuen Fall in die Welt des sündigen Treibens ab. Denn das einzige, das die vielen Toten, die plötzlich in Graz auftauchen, gemeinsam haben, ist ihre Verbindung zum ältesten Gewerbe der Welt. Und so beginnen dort auch ihre Ermittlungen.
So wie Preitler bietet auch Wieser mehr als nur einen spannenden Plot, dem man als Leser gerne folgt. Fein recherchiert ermöglicht sie Blicke in den Abgrund der bürgerlichen Gesellschaft während der Kaiserzeit.Beide Werke sind damit auch wunderbare Belege dafür, warum historische Krimis so gerne gelesen werden.
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